Die Übernahme der Spielbanken Niedersachsen durch die Merkur-Gruppe ist nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung einen Schritt weiter. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, forderte Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) die bisherige Betreiberin, die Spielbanken Niedersachsen GmbH (SNG), dazu auf, mit der Merkur-Gruppe über die Übergabe der zehn Standorte zu verhandeln. Heere betonte die Notwendigkeit eines konstruktiven und lösungsorientierten Dialogs, um einen möglichst unterbrechungsfreien Spielbetrieb zu gewährleisten und den über 400 Beschäftigten Sicherheit zu geben. „Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts bestätigt unsere Auffassung, dass die Zulassung für den Betrieb der niedersächsischen Spielbanken in einem transparenten und ergebnisoffenen Verfahren vergeben wurde“, so Heere laut Zeit Online.
Hintergrund des Konflikts ist die Neuausschreibung der Spielbankenlizenz im November 2023. Die SNG, die seit 1995 alle zehn Spielkasinos in Niedersachsen betreibt und seit 2005 im Besitz von Casinos Austria International ist, unterlag der Merkur-Gruppe. Wie die Zeit berichtet, klagte die SNG gegen den Lizenzverlust, argumentierte mit Verfahrensfehlern und erhielt vom Verwaltungsgericht Hannover eine auf ein Jahr befristete Übergangslizenz. Diese Interimslösung ermöglichte der SNG die Fortführung des Betriebs, obwohl die Übergabe an Merkur ursprünglich bereits im September 2024 erfolgen sollte. Das Verwaltungsgericht wies die Klage der SNG jedoch zurück. Laut Zeit Online kündigte die SNG Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Die Merkur-Gruppe, die bereits Spielkasinos in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz betreibt, plant laut der Zeit Online, die niedersächsischen Standorte unter dem Dach der Merkur Spielbanken zu führen. Es wird eine Übernahme der bestehenden Mitarbeiter und eine Aufstockung der Belegschaft von 400 auf 600 Mitarbeiter in Aussicht gestellt. Zwei der zehn Standorte sollen allerdings verlegt werden: Norderney nach Stuhr und Bad Pyrmont nach Hameln.
Wie auf der Webseite der Gauselmann Gruppe, zu der Merkur gehört, zu lesen ist, legt das Unternehmen Wert auf Spielerschutz und verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel. Die Gruppe betont die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und verfügt über einen eigenen Zentralbereich Prävention. Auch die Spielbanken Niedersachsen weisen auf ihrer Webseite auf die Bedeutung des Spielerschutzes hin und bieten Informationen zu diesem Thema an.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/07/land-fordert-spielbanken-zu-uebergabe-an-merkur-gruppe-auf https://www.merkur-spielbanken.de/ https://www.spielbanken-niedersachsen.de/ https://gauselmann.de/