16.10.2024
DRK und Landesregierung gegen Pflichtjahr: Freiwilligkeit im Sozialen Dienst im Fokus

In der aktuellen Debatte um die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für junge Menschen spricht sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) klar für den Erhalt des bestehenden Freiwilligendienstes aus. Wie die Zeit am 16. Oktober 2024 berichtete, betonte der baden-württembergische DRK-Sprecher Udo Bangerter, dass ein verpflichtendes Dienstjahr nicht mit den Grundsätzen des Verbandes vereinbar sei. Stattdessen plädiert das DRK für eine Aufwertung und Attraktivitätssteigerung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ).

Mit über 2.000 Plätzen, vorwiegend in den Bereichen Rettungsdienst und Krankentransport, zählt das DRK zu den größten Anbietern von FSJ- und Bundesfreiwilligendienst-Plätzen in Baden-Württemberg. Um die Attraktivität des Freiwilligendienstes zu erhöhen und die Teilhabe für junge Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu gewährleisten, fordert Bangerter eine Angleichung der Vergütung an den Bafög-Höchstsatz von 992 Euro monatlich.

Auch das von Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) geführte Ministerium erteilt einer Umwandlung des Freiwilligendienstes in eine Pflicht eine klare Absage. Die Freiwilligkeit, das Engagement für das Gemeinwohl und die individuelle Motivation der Teilnehmenden stehen für das Ministerium im Vordergrund. Ein verpflichtender Dienst würde diese Grundprinzipien untergraben. Vielmehr sieht Lucha den Freiwilligendienst als ein wertvolles Geschenk an die Gesellschaft, das nicht durch Zwang ersetzt werden sollte. Zudem bezweifelt das Ministerium, dass eine Dienstpflicht dem Fachkräftemangel in Bereichen wie Bildung und Gesundheit entgegenwirken könnte.

Im Gegensatz dazu befürwortet die CDU vehement die Einführung eines obligatorischen Gesellschaftsdienstes. Stefan Teufel, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, schlägt ein sogenanntes "Deutschlandjahr" vor, in dem sich junge Frauen und Männer gleichermaßen in den Dienst von Staat und Gesellschaft stellen. Diese gemeinsame Erfahrung soll den Gemeinschaftsgedanken stärken und das gesellschaftliche Miteinander fördern.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/16/drk-fuer-erhalt-des-freiwilligendienstes

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