19.10.2024
Erfolgreiche Getreideernte in Schleswig-Holstein trotz Herausforderungen
Landwirtschaft: Bauern im Norden ernten mehr Getreide

Landwirtschaft: Bauern im Norden ernten mehr Getreide

Die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein hat in diesem Jahr eine erfreuliche Entwicklung bei der Getreideernte verzeichnet. Die Ernte ist weitgehend abgeschlossen und erste Schätzungen zeigen, dass die Landwirte insgesamt etwa 2,2 Millionen Tonnen Getreide einfahren konnten. Dies entspricht einem Anstieg von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auch wenn dieser Wert fünf Prozent unter dem sechsjährigen Durchschnitt liegt. Diese Diskrepanz ist darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr weniger Ackerfläche für den Getreideanbau genutzt wurde.

Ertragssteigerung pro Hektar

Ein positiver Aspekt der diesjährigen Ernte ist die Ertragssteigerung pro Hektar. Der Ertrag konnte von 75 Dezitonnen im Vorjahr auf 82 Dezitonnen in diesem Jahr erhöht werden. Diese Steigerung ist ein Indikator für verbesserte Anbautechniken oder günstigere klimatische Bedingungen während der Wachstumsperiode.

Haferernte überdurchschnittlich

Besonders hervorzuheben ist die Ernte von Hafer, die in diesem Jahr stark zugenommen hat. Die Anbaufläche für Hafer wurde um über 26 Prozent erhöht, was zu einer Verdopplung der Erntemenge führte – von 65.000 Tonnen im Jahr 2023 auf 132.500 Tonnen in diesem Jahr. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt der Anteil des Hafers am gesamten Getreideertrag jedoch relativ gering.

Rückgang bei anderen Getreidesorten

Im Gegensatz dazu verzeichneten andere Getreidesorten wie Roggen, Winterweizen und Winterraps Rückgänge bei der Anbaufläche und dem Ernteertrag. Diese Entwicklungen können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, darunter Wettereinflüsse, die die Aussaat und den Anbau erschwerten.

Flächenbilanz der Ackerfrüchte

Insgesamt wurden in Schleswig-Holstein in diesem Jahr auf etwa 657.100 Hektar Ackerfrüchte angebaut. Diese Fläche entspricht etwa dem Niveau des Vorjahres. Die Landwirte sahen sich jedoch insbesondere bei den Winterkulturen mit Herausforderungen konfrontiert, da der nasse Herbst die Aussaat erschwerte. Dies führte dazu, dass 17 Prozent weniger Wintergetreide als im Vorjahr angebaut wurde.

Nutzung ungenutzter Felder

Um den ungenutzten Feldern entgegenzuwirken, haben viele Landwirte diese Flächen für Sommerkulturen genutzt. Die Anbaufläche für Sommerweizen stieg um fast 200 Prozent, während die Fläche für Sommergerste um über 110 Prozent zunahm. Auch der Anbau von Ackerbohnen nahm um 28 Prozent auf insgesamt 15.100 Hektar zu, während der Anbau von Kartoffeln und Zuckerrüben um 5 Prozent auf 17.600 Hektar anstieg.

Fazit

Insgesamt zeigt die diesjährige Ernte in Schleswig-Holstein, dass trotz Herausforderungen im Ackerbau, insbesondere bei den Winterkulturen, die Landwirte durch Anpassungen und den Anbau von Sommerfrüchten auf veränderte Bedingungen reagieren konnten. Die positive Entwicklung bei der Haferernte könnte zudem einen Trend für zukünftige Anbauentscheidungen darstellen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Landwirte in der Region in der Lage sind, sich an die wechselnden klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen, um die Produktivität zu steigern und die Ernteergebnisse zu optimieren.

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