19.10.2024
Familien im Fokus: Hamburger CDU plant umfassende Wahlkampfstrategie

Bürgerschaftswahlkampf: Hamburger CDU setzt auf Familienpolitik

Im Vorfeld der Bürgerschaftswahl in Hamburg, die für März 2025 angesetzt ist, hat die CDU Hamburg unter der Führung von Landes- und Fraktionschef Dennis Thering ihre zentralen Themen für den Wahlkampf festgelegt. Neben den Bereichen Verkehr, Innere Sicherheit und Wirtschaft wird auch die Familienpolitik stark in den Fokus gerückt. Thering betont, dass ihm dieses Thema besonders am Herzen liegt und möchte die Hansestadt familienfreundlicher gestalten.

Ein zentrales Anliegen der CDU ist die Verbesserung der Kita-Betreuungszeiten. Aktuell haben Kinder in Hamburg einen Rechtsanspruch auf eine fünfstündige Betreuung pro Tag. Thering plant, diese Zeit auf zehn Stunden zu erhöhen, um insbesondere Familien mit mehreren Kindern zu entlasten. „Das ist für mich eine Familienpolitik, die Familien mit Kindern entlastet“, erklärt Thering. Diese Maßnahme ist unabhängig von der Berufstätigkeit oder dem Einkommen der Eltern und soll dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.

Ein weiteres Thema, das die CDU ansprechen möchte, ist der Zustand der Spielplätze in Hamburg. Eine kürzlich durchgeführte Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hat ergeben, dass viele der rund 750 Spielplätze in der Stadt in einem unzureichenden Zustand sind. Insbesondere in den Bezirken Mitte und Harburg seien zahlreiche Beschwerden eingegangen, doch seit anderthalb Jahren sei kein einziger Spielplatz instand gesetzt worden. Thering hebt hervor, dass die Spielplätze für Kinder sicher und ansprechend gestaltet sein müssen, um eine positive Entwicklung zu fördern.

Zusätzlich zur Verbesserung der Spielplätze kritisiert Thering auch den Zustand der Schultoiletten. Eine Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks hat ergeben, dass nur 34 Prozent der Schüler in Hamburg die Schultoiletten als gut bewerten. Dies liegt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 44 Prozent. Thering fordert, dass die hygienischen Bedingungen an Schulen verbessert werden, da sie einen wesentlichen Bestandteil eines angemessenen Schulumfelds darstellen.

Im Bereich Sportpolitik sieht Thering ebenfalls Handlungsbedarf. Trotz der Investitionen der rot-grünen Regierung in den Sport mangelt es an ausreichenden Sportanlagen und -plätzen. Viele Sportvereine seien bereits an der Kapazitätsgrenze. Thering fordert, dass die Anträge zur Bau- und Modernisierung von Sportstätten durch die Bezirksämter zügig und wohlwollend bearbeitet werden, um den Breitensport zu fördern. „Es darf nicht sein, dass gerade Kinder und Jugendliche auf Wartelisten statt auf dem Sportplatz stehen“, so Thering.

Ein weiteres Element der Familienförderung ist das geplante „Hamburg-Geld“, das Familien bei der Anschaffung eines Eigenheims unterstützen soll. Thering schlägt vor, dass Käufer eines ersten selbst genutzten Eigenheims bis zu 10.000 Euro erhalten können, wobei bei zwei Käufern maximal 20.000 Euro und zusätzlich 5.000 Euro für jedes Kind erstattet werden sollen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, den Erwerb von Wohneigentum für Familien attraktiver zu gestalten.

Die CDU hat in den vergangenen Jahren in Hamburg eine schwierige Zeit durchlebt. Bei der letzten Bürgerschaftswahl im Jahr 2020 erzielte die Partei mit 11,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis. Dennoch zeigen aktuelle Umfragen, dass die CDU wieder an Zustimmung gewinnt. Eine Umfrage von Infratest dimap sieht die CDU mittlerweile bei 20 Prozent. Thering äußert sich optimistisch über die bevorstehenden Wahlen und betont, dass die CDU ein überzeugendes Angebot für mehr Sicherheit, eine starke Wirtschaft und eine bessere Unterstützung von Familien machen will.

Die Nominierung von Dennis Thering als Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl wurde einstimmig vom Landesvorstand der CDU beschlossen. Thering hat bereits angekündigt, dass er gemeinsam mit einem starken Team in den Wahlkampf ziehen möchte, um die Interessen der Hamburger Familien zu vertreten und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.

Die Hamburger CDU setzt somit auf eine klare Familienpolitik, die sich in konkreten Maßnahmen niederschlägt. Die Schwerpunkte liegen auf der Verbesserung der Kinderbetreuung, der Instandsetzung von Spielplätzen und Schultoiletten sowie der Förderung des Breitensports und der Unterstützung von Familien beim Erwerb von Wohneigentum. Diese Themen sollen im Wahlkampf verstärkt kommuniziert werden, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen und die CDU als starke Kraft in Hamburg zu positionieren.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Tageblatt.

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