Nach Wochen des internen Streits und zahlreicher Austritte hat die Grüne Jugend auf ihrem Bundeskongress in Leipzig einen neuen Vorstand gewählt. Wie die FAZ.NET berichtet, erhielten die neuen Sprecher Jette Nietzard und Jakob Blasel bei ihrer Wahl am Samstag deutliche Mehrheiten. Nietzard, die sich in der Vergangenheit vor allem für die Belange von Kindern und Jugendlichen eingesetzt hat, erhielt 84,47 Prozent der Stimmen. Blasel, der als Mitbegründer von Fridays for Future bekannt wurde, erhielt 74,6 Prozent der Stimmen.

Beide betonten in ihren Reden, dass sie den linken Kurs der Grünen Jugend beibehalten und die Mutterpartei vor sich hertreiben wollen. Nietzard forderte ein Ende aller Abschiebungen und einen freieren Zuzug für Geflüchtete. Sie kritisierte die Grünen scharf und warf ihnen vor, „faule Kompromisse“ einzugehen. Blasel schloss sich dieser Kritik an und griff insbesondere die Wirtschaftspolitik von Robert Habeck an. Die Ampel-Regierung versage beim Ausgleich sozialer Lasten der Klimawende, so Blasel.

Der neue Vorstand steht vor der Herausforderung, die Grüne Jugend nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen wieder zu einen. Der Rücktritt des vorherigen Vorstands, der die Gründung eines neuen linken Jugendverbands plant, hatte für viel Unruhe gesorgt. Laut FAZ.NET hatten die ehemaligen Vorsitzenden Svenja Appuhn und Katharina Stolla den Austritt mit der fehlenden Unterstützung für eine klassenorientierte Politik und der als zu lasch empfundenen Asylpolitik der Ampel begründet.

Die Wahl des neuen Vorstands zeigt, dass die Grüne Jugend weiterhin einen klaren linken Kurs verfolgt. Ob es Nietzard und Blasel gelingt, die Gräben innerhalb des Verbands zu schließen und die Mutterpartei stärker zu beeinflussen, bleibt abzuwarten.

Quelle: FAZ.NET

Weitere Informationen zu den Entwicklungen innerhalb der Grünen Jugend und den Reaktionen auf den Austritt des vorherigen Vorstands finden Sie unter anderem bei der taz und auf tagesschau.de.