19.10.2024
Gedenken und Wachsamkeit: Ein Ruf zum Schutz der Demokratie am Holocaust-Gedenktag
Am Holocaust-Gedenktag wird in Deutschland und weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Dieser Tag ist nicht nur ein Anlass zur Erinnerung, sondern auch eine Mahnung, wachsam zu bleiben und sich aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenhass zu engagieren. Bundeskanzler Scholz rief in seinem wöchentlichen Video-Podcast zum entschlossenen Kampf gegen diese Formen der Diskriminierung auf. Der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee im Jahr 1945, ruft dazu auf, sichtbar und hörbar zu bleiben und Demokratie aktiv zu schützen. Vertreter aus Religion und Politik äußerten sich besorgt über das Erstarken rechtsextremer Strömungen und zunehmenden Antisemitismus. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, betonte die Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust als Mahnung, die Würde und Rechte jedes Menschen zu achten. Claudia Roth, Kulturstaatsministerin der Grünen, unterstrich die Notwendigkeit, die Erinnerungskultur weiterzuentwickeln und die ganze Gesellschaft mit einzubeziehen. Der Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner, Pinchas Goldschmidt, warnte vor einem Wiederaufleben von Ideologien, die in der Vergangenheit zu unermesslichem Leid geführt haben, und rief dazu auf, gegen jede Form von Antisemitismus und Extremismus aufzustehen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland wies auf die wachsende Bedeutung der Gedenkstättenarbeit hin und forderte eine angemessene finanzielle Absicherung dieser Stätten. Christian Dürr, FDP-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, mahnte ein entschlossenes Vorgehen gegen Antisemitismus an und betonte die staatsbürgerliche Pflicht, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten. Ermutigend sei die Bereitschaft vieler Menschen, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. In Berlin hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner vor dem Erstarken von Antisemitismus und Rechtsextremismus gewarnt und Solidarität mit Israel gefordert. Zugleich wurde die zunehmende Gefahr durch Rechtsextremisten und Rechtspopulisten in Deutschland hervorgehoben. Der Holocaust-Gedenktag ist geprägt von zahlreichen Veranstaltungen und Gedenkaktionen. Dazu zählen Lichtaktionen, Gottesdienste, Gedenkveranstaltungen an historischen Orten und Gedenkstätten sowie Bildungsangebote. Auch ein internationales Gedenken im ehemaligen Lager Auschwitz-Birkenau findet statt. In diesem Jahr fällt der Gedenktag auf einen Samstag, den Schabbat, was dazu führt, dass einige Veranstaltungen erst an den Folgetagen stattfinden. Dennoch bleibt die zentrale Botschaft bestehen: Die dunkle Zeit des Nationalsozialismus darf nicht wiederkommen, und das Gedenken an die Opfer ist unerlässlich für das Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft.
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