19.10.2024
Iranischer Rapper Amir Tataloo zu zehn Jahren Haft verurteilt

Der iranische Rapper Amir Tataloo ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde von einem iranischen Gericht wegen „Verbreitung von Unzucht und unmoralischer Handlungen“ gefällt, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Der 36-Jährige muss die Haftstrafe umgehend antreten. Das Berufungsgericht bestätigte das Urteil, wie der Justizsprecher Asghar Dschahangir bei einer Pressekonferenz in Teheran mitteilte.

Bereits im Mai hatte ein Revolutionsgericht den Rapper, der eine große Anhängerschaft hat, der Blasphemie und Propaganda gegen den Staat beschuldigt. In einigen Fällen wurde in der Vergangenheit dafür sogar die Todesstrafe verhängt. Der Höchststrafe entkam der Musiker jedoch.

Tataloo, der mit bürgerlichem Namen Amirhussein Maghsudlu heißt, gilt als einer der kontroversesten iranischen Künstler. Seine Musik und sein Auftreten polarisieren immer wieder. Wie die FAZ berichtet, sind Tataloos Werke im Iran offiziell nicht zugelassen, da ihm die erforderliche Genehmigung des Kulturministeriums fehlt. Den Behörden ist seine Musik zu westlich und unmoralisch.

Der Rapper lebte mehrere Jahre im türkischen Exil. Anfang Dezember 2023 wurde er von türkischen Behörden in den Iran überstellt.

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