9.2.2025
Japankäfer in Thüringen: Gefahr gebannt – oder nur verschoben?
Japankäfer in Thüringen: Gefahr im Verzug?

Japankäfer in Thüringen: Gefahr im Verzug?

Der Japankäfer (Popillia japonica) sorgt in der Fachwelt für Beunruhigung. Experten rechnen damit, dass der gefräßige Käfer, der über 300 Pflanzenarten auf seinem Speiseplan hat, früher oder später auch in Deutschland zum Problem werden könnte, wie die Zeit unter Berufung auf die DPA berichtet. In Thüringen gibt man sich bislang noch entspannt. Wie das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLLR) mitteilte, seien bisher keine Japankäfer im Freistaat gefunden worden. Auch das Thüringer Umweltministerium bestätigt, dass bislang keine Meldungen über den Japankäfer vorliegen. Eine Ausbreitung des Käfers nach Thüringen noch in diesem Jahr halten die Experten für unwahrscheinlich, wie die Zeit ebenfalls berichtet. Die Gefahr einer unbeabsichtigten Einschleppung des Käfers bestehe jedoch immer.

Laut agrarheute wurde der Japankäfer diesen Sommer in Basel registriert, was die Lage für Baden-Württemberg und Deutschland verschärft. Laut Dr. Bernhard C. Schäfer vom Fachinstitut für Pflanzengesundheit am Julius Kühn-Institut (JKI) befällt der Schädling nicht nur Blätter, Blüten und Früchte, sondern auch Wurzeln in der Land- und Forstwirtschaft.

Der Thüringer Bauernverband teilt die entspannte Haltung des Umweltministeriums. Bislang seien die Insekten in Deutschland nur vereinzelt im Süden gefunden worden. Behörden und Betriebe seien aber für den Umgang mit invasiven Arten sensibilisiert, wie die Zeit meldet. Der Japankäfer stammt ursprünglich aus Japan und wurde in andere Länder eingeschleppt. In den USA verursachte das Insekt bereits große Schäden. Auch in Europa breitet sich das an einen kleineren Maikäfer erinnernde Tier aus. Wie Forstpraxis berichtet, wurden 2023 zwei männliche Japankäfer in Weil am Rhein und Freiburg gefunden. Eine Population hat sich bereits in der Schweiz, nahe der deutschen Grenze, etabliert.

In Thüringen kämpfen die Landwirte derzeit mit anderen Schädlingen. Wie der Bauernverband berichtet, bereiten vor allem Feldmäuse, die in großen Mengen Getreide und Hackfrüchte vernichten, Probleme. Der Verband beziffert die landesweiten Schäden in den letzten Jahren auf mehrere Hunderttausend Euro. Auch der Rapsglanzkäfer, der Kohlschotenrüssler und der Maiszünsler gehören zu den Schädlingen, die den Bauern Kopfzerbrechen bereiten. Im Kampf gegen die Schädlinge werden laut Bauernverband verschiedene Methoden eingesetzt. Vorrangig gilt es, die Ausbreitung zu verhindern. Chemische Insektizide kommen erst zum Einsatz, wenn der zu erwartende Schaden die Kosten für den Einsatz des Pflanzenschutzmittels übersteigt.

Wie agrarheute berichtet, warnt das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) vor der Einschleppung des Japankäfers, der über 300 Wirtspflanzen schädigen kann. Darunter fallen neben Mais, Kartoffeln und Spargel auch Wiesen, Weiden, Rasenflächen, viele Baumarten sowie Obst, Gemüse, Beeren und Weinreben. Das Risiko einer Etablierung des Japankäfers in Deutschland wird als sehr hoch eingeschätzt.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/09/japankaefer-breitet-sich-aus-thueringen-hofft-auf-schonfrist

https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/umwelt/japankaefer-macht-experten-in-thueringen-noch-keine-sorgen_article1691496549.html

https://www.forstpraxis.de/japankaefer-deutschland-eine-bestandsaufnahme-22304

https://www.agrarheute.com/pflanze/mais/japankaefer-biblische-plage-so-gefaehrlich-fuer-landwirte-624184

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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