16.11.2024
Kimmichs Weg Zurück An Die Spitze
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Joshua Kimmich, einst für viele ein Symbol des Scheiterns in der Nationalmannschaft, erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) am 16.11.2024 berichtete, ist er wieder Führungsspieler beim FC Bayern und Kapitän der Nationalelf. Doch ist dieser Turnaround im EM-Jahr bereits das endgültige Happy End?

Ein Schlüsselmoment im Viertelfinale der Europameisterschaft gegen Spanien verdeutlicht Kimmichs unbändigen Willen: In der 88. Minute, beim Ausgleichstreffer durch Florian Wirtz, zeigt sich Kimmichs Kampfgeist in einem Kopfballduell. Obwohl der Gegenspieler kleiner ist, springt Kimmich deutlich höher – ein Zeichen für seinen enormen Einsatz, so die F.A.S..

Kimmichs Weg zurück an die Spitze ist eine Geschichte von Wille und Vertrauen. Im Juni 2024, vor der EM, befand er sich in einer seiner schwierigsten Karrierephasen. Seine Zukunft beim FC Bayern war ungewiss, obwohl er sich jahrelang für den Verein aufgeopfert hatte und maßgeblich am Champions-League-Sieg 2020 beteiligt war. Die F.A.S. beschreibt die Situation als Folge einer verkorksten Saison unter Thomas Tuchel und der anhaltenden Debatte um die „Holding Six“.

Sowohl Tuchel als auch Kimmich trugen Schäden davon. Tuchel, weil er eine interne Front eröffnete, die er nicht mehr schließen konnte. Kimmich, weil er zwar spielte, aber ohne das nötige Vertrauen. Auch vom Verein fühlte er sich nicht ausreichend unterstützt, wie die F.A.S. berichtet.

Der Wendepunkt kam mit Vincent Kompany. Der neue Trainer setzt Kimmich im zentralen Mittelfeld ein, seiner bevorzugten Position. Dieses Vertrauen zahlt sich aus: Kimmich spielt laut Expertenmeinungen, die in der F.A.S. zitiert werden, auf einem „brutal hohen Niveau“.

Auch in der Nationalmannschaft hat sich Kimmichs Situation grundlegend geändert. Nach den Misserfolgen bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sowie der EM 2021 galt er vielen als Gesicht des Scheiterns. Die hohen Erwartungen, die er selbst geweckt hatte, wurden nicht erfüllt. Die schonungslose Selbstkritik nach dem WM-Aus in Katar, wie sie die F.A.S. beschreibt, haftete lange an ihm.

Doch unter Bundestrainer Julian Nagelsmann erlebte die Nationalmannschaft einen Aufschwung. Kimmich, der nicht mehr die alleinige Führungsrolle trägt, scheint befreit. Die klare Struktur und der definierte Mannschaftskern, so Kimmich selbst, führten dazu, dass sich mehr Spieler für das Ergebnis verantwortlich fühlten.

Kimmichs Wille hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Er hat ihm geholfen, Zweifel zu überwinden und Schwächen zu kompensieren. Doch dieser Wille machte ihn auch zum Gefangenen der Erwartungen. Die Teilung der Verantwortung in der Nationalmannschaft könnte der Schlüssel zu seinem endgültigen Durchbruch sein.

Quellen:

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