Die Universitätskliniken Göttingen und Hannover verzeichnen einen deutlichen Zuwachs an Körperspenden. Wie die Zeit (Quelle) und die dpa melden, wurden bis Anfang Dezember 2024 bereits 150 Spenden registriert. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium bestätigte diese Entwicklung und unterstrich die Wichtigkeit der Spenden für die medizinische Aus- und Weiterbildung sowie die Forschung.
Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zählte bis zum 5. Dezember 54 Körperspenden. Im Vergleich dazu waren es im gesamten Jahr 2023 49 und im Jahr 2022 44 Spenden. Auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) registrierte mit 96 Spenden bis zum 4. Dezember einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren.
Die gespendeten Körper werden hauptsächlich für die Ausbildung von Medizinstudierenden und angehenden Zahnärzten verwendet. Eine Sprecherin der MHH betonte die Unverzichtbarkeit der Körperspenden für Präparierkurse, klinische Weiterbildungen und Fortbildungen. Darüber hinaus dienen sie, so eine Sprecherin der UMG, der "Entwicklung und Verbesserung neuer OP-Verfahren".
Die Körperspende erfolgt freiwillig. Das Wissenschaftsministerium vermutet als Motivation der Spender den Wunsch, die medizinische Forschung und die Ausbildung von Medizinstudierenden im Präparierkurs zu unterstützen. Auch die Grafschafter Nachrichten (Quelle) berichteten über den Anstieg und das Verfahren der Körperspende. Interessierte müssen vor ihrem Tod einen Teil der anfallenden Kosten selbst tragen. Diese betragen in Göttingen 950 Euro und in Hannover zwischen 1.250 und 1.550 Euro. Die Kosten decken einen Teil der Aufwendungen für Überführung, Einäscherung und Urnenbeisetzung ab. Eine Sprecherin der UMG wies darauf hin, dass eine reguläre Bestattung deutlich teurer sei.
Nach der Verwendung werden die Körperspenden eingeäschert und anonym bestattet. Die MHH gewährleistet die anschließende Grabpflege. In Göttingen findet am Tag der anonymen Bestattung eine ökumenische Trauerfeier in der Universitätskirche statt, zu der Angehörige, Freunde und Bekannte der Verstorbenen sowie Studierende und Lehrende eingeladen sind. Die Organisation der Feier übernehmen die Studierenden zusammen mit ihren Professoren. Die MHH informiert auf ihrer Website (Quelle) über den Ablauf und stellt ein Formular zur Registrierung als Körperspender bereit.
Quellen: