Die Zeit von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig, von 2019 bis 2021, hat den Verein maßgeblich geprägt und wird bis heute, auch von Vereinsseite, als besonders erfolgreich bewertet. Wie die Zeit in einer Meldung der dpa wiedergab, bezeichnete Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von Red Bull, Nagelsmanns Weggang zum FC Bayern München als eine seiner größten Fehlentscheidungen. Mintzlaff lobte Nagelsmann als „überragenden Trainer“ und den „besten Trainer, den ich persönlich erlebt habe“. Er bedauerte, dass man mit Nagelsmann nicht einen längeren gemeinsamen Weg gegangen sei.
Nagelsmanns Zeit in Leipzig war von taktischer Innovation und dem Fokus auf die Entwicklung junger Spieler geprägt. Wie Left Back Football analysierte, veränderte Nagelsmann sein taktisches System von einer Dreier- auf eine Viererkette, um den Stärken seines jungen und talentierten Kaders besser gerecht zu werden. Er setzte auf ein variables 4-2-2-2 oder 4-2-3-1 System und entwickelte die taktischen Ideen, die er bereits in Hoffenheim etabliert hatte, weiter. Besonders hervorzuheben ist die Förderung von Spielern wie Timo Werner und Christopher Nkunku, die unter Nagelsmann zu Leistungsträgern reiften.
Der Erfolg in Leipzig blieb nicht lange unbemerkt. Wie die BBC berichtete, wechselte Nagelsmann nach zwei Jahren in Leipzig im Sommer 2021 zum FC Bayern München, nachdem er RB zuvor in die Champions League geführt und zu einem Top-Team der Bundesliga geformt hatte. Der Wechsel erfolgte trotz eines bestehenden Vertrags bis 2023, wobei Nagelsmann eine Ausstiegsklausel nutzte. Die hohe Ablösesumme, die der FC Bayern für Nagelsmann zahlte, konnte Mintzlaff nicht über den Verlust hinwegtrösten. Wie die Zeit berichtete, sagte Mintzlaff, er wisse, dass es nach Nagelsmanns Abgang schwierig werden würde für RB Leipzig. Im Rückblick bereute er es, nicht mehr für den Verbleib Nagelsmanns getan zu haben.
Auch während seiner Zeit bei RB Leipzig war Nagelsmann bereits ein gefragter Trainer. Wie The Independent berichtete, hatte Real Madrid bereits im Sommer 2018 Kontakt zu Nagelsmann aufgenommen und ihn als möglichen Nachfolger von Zinédine Zidane ins Auge gefasst. Nagelsmann lehnte jedoch ab, da er sich noch nicht bereit für einen solchen Schritt fühlte und sich in Ruhe weiterentwickeln wollte. Er betonte die Bedeutung der Sprache und seines Wunsches, mit seinen Spielern intensiv kommunizieren zu können. Ein Wechsel zu Real Madrid wäre für ihn der größte, aber nicht der richtige Schritt gewesen.
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