Borussia Dortmund steckt tief in der Krise. Das nächste Spiel gegen RB Leipzig wird zur Zerreißprobe für Trainer Nuri Sahin. Wie die Zeit berichtet, steht der BVB unter enormem Druck, gegen den Tabellenzweiten und ehemaligen Dortmunder Trainer Marco Rose einen Sieg einzufahren (Zeit Online, 01.11.2024). Die Stimmung ist angespannt, das Selbstvertrauen nach dem Pokal-Aus gegen Wolfsburg im Keller. Der Tagesspiegel beschreibt die Situation als „richtungsweisende Prüfung mit Knall-Potenzial“ (Tagesspiegel, 01.11.2024).
Die Leipziger sind seit 19 Bundesliga-Spielen ungeschlagen, während der BVB mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Trotz der angespannten Lage betont Sportdirektor Sebastian Kehl die Bedeutung der Fans: „Wir müssen zusammenstehen […] und dann werden wir unsere Fans auch benötigen.“ Bislang konnte Dortmund alle Heimspiele dieser Saison gewinnen, was ein kleiner Hoffnungsschimmer ist.
Die Verantwortlichen beim BVB bemühen sich, Diskussionen um Sahins Zukunft zu unterbinden. Geschäftsführer Lars Ricken erklärte gegenüber der Bild, dass ausschließlich darüber diskutiert werde, wie die Mannschaft ihre Qualität auf den Platz bringen und Spiele gewinnen könne (Tagesspiegel, 01.11.2024). Ricken betonte zudem Sahins Fokussiertheit und die intakte Beziehung zur Mannschaft. Die Vorbereitung der Spiele sei akribisch und analytisch.
Mit Sahin, der bereits als Jugendlicher für den BVB spielte und später zum Profi reifte, sollte eigentlich eine neue Ära beim BVB beginnen. Nach dem Abgang von Jürgen Klopp zum von vielen BVB-Fans kritisch beäugten Red Bull Konzern, zu dem auch RB Leipzig gehört, wurde die Trainerposition in Dortmund zu einer Problemzone. Sahin sollte diese Baustelle schließen. Doch nach weniger als fünf Monaten droht die Idee, das BVB-Idol als Erfolgstrainer, zu scheitern.
Das Aus im DFB-Pokal bedeutet auch das Ende der realistischen Titelchancen. In der Bundesliga hat Dortmund bereits sieben Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Noch gravierender wäre ein Abrutschen im Kampf um die Champions-League-Plätze. Lars Ricken unterstrich die finanzielle Bedeutung der Champions-League-Qualifikation für das Geschäftsmodell des BVB (Tagesspiegel, 01.11.2024). Das Erreichen der Königsklasse sei die „gemeinsame Messlatte“.
Ob die Wende gegen die ungeschlagenen Leipziger gelingt, ist fraglich. Sahin hat aufgrund der anhaltenden Verletzungssorgen nur wenige personelle Optionen. Trotzdem gibt sich Sportdirektor Kehl optimistisch und betont, dass nicht viel fehle, um Spiele zu gewinnen.
Quellen: