Hamburg erhält ein neues Opernhaus – ein Geschenk des Milliardärs Klaus-Michael Kühne. Wie die Zeit unter Berufung auf die DPA berichtet, soll das „Opernhaus von Weltrang“ auf einem von der Stadt bereitgestellten und erschlossenen Grundstück in der HafenCity entstehen. Die Finanzierung des Baus übernimmt die Kühne-Stiftung. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bezeichnete das Angebot Kühnes als „historische mäzenatische Schenkung“, die die Kultur der Stadt bereichern und ihre internationale Strahlkraft beflügeln soll.
Die Kosten für den Bau wurden zwar nicht offiziell genannt, doch Kühne hatte zuvor angekündigt, bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude in den Besitz der Stadt übergehen und die Hamburgische Staatsoper einziehen. Das traditionsreiche Operngebäude an der Dammtorstraße wird danach anderweitig kulturell genutzt werden, wie die Zeit ebenfalls berichtet. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) betonte die Bedeutung der Schenkung und die Möglichkeit, die Operngeschichte Hamburgs fortzuschreiben.
Für die Planung und den Bau wurde eine Gesellschaft gegründet, an der die Stadt und die Staatsoper als Minderheitsgesellschafter beteiligt sind. Fünf Architekturbüros werden ihre Vorschläge einreichen. Die Stadt trägt die Kosten für die Gründung und den Flutschutz des Baakenhöfts in Höhe von 147,5 Millionen Euro. Alle weiteren Kosten, inklusive möglicher Kostensteigerungen, übernimmt die Kühne-Stiftung, wie Brosda erklärte. Der Betrieb der Staatsoper verbleibt in städtischer Verantwortung.
Brosda verwies auf die deutlich höheren Kosten von Opernsanierungsprojekten in anderen Städten, wie Stuttgart, Köln und Düsseldorf. Jörg Dräger, Geschäftsführender Stiftungsrat der Kühne-Stiftung, zeigte sich erfreut über den Beginn des Projekts und betonte, das neue Haus solle nicht nur Opern- und Ballettbegeisterten, sondern auch der Öffentlichkeit als Parkanlage am Wasser zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung ist für Mitte der 2030er Jahre geplant, so die Zeit. Die Hafencity.com Webseite erwähnt ebenfalls die Entwicklungen in der HafenCity und betont die Bedeutung des neuen Opernhauses für das Stadtbild.
Die Ankündigung Kühnes im Frühjahr 2022 stieß zunächst auf Skepsis, doch die Verhandlungen schritten voran. Wie die Zeit berichtet, gab es nach einer kurzfristigen Absage eines Notartermins Kritik an den geheimen Verhandlungen. Der Hamburger Steuerzahlerbund warnte vor möglichen Kostenexplosionen und Verzögerungen, und die Linksfraktion sowie der Hamburger Denkmalverein äußerten ebenfalls Kritik. Die Stadt betonte jedoch, dass keine Verbindung zum ebenfalls von Kühne mitfinanzierten und derzeit ruhenden Elbtower-Projekt bestehe. Die Webseite Hafen-Hamburg.de listet verschiedene Schiffe auf, die den Hamburger Hafen anlaufen, und verdeutlicht die Bedeutung des Hafens für die Stadt. Der Verein Hafen Oper e.V. plant ebenfalls kulturelle Veranstaltungen im Hafenbereich, wie auf ihrer Webseite zu lesen ist.
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