19.10.2024
Kunst und Erinnerung im Ascholdinger Hallenbad

„Wir sind alle im gleichen Wasser geschwommen“: Kunstvoll abgetaucht

Die Ausstellung „Wir sind alle im gleichen Wasser geschwommen“ von Katja Bonnländer im stillgelegten Ascholdinger Hallenbad hat sowohl Einheimische als auch Kunstliebhaber angezogen. Mit etwa 120 Gästen, die zur Vernissage erschienen sind, ist das Event ein voller Erfolg geworden. Die Künstlerin hat es geschafft, eine Brücke zwischen der Kunst und den Erinnerungen der Menschen an den Ort zu schlagen.

Die besondere Atmosphäre des alten Hallenbades, das in der Vergangenheit als Ort der Freizeitgestaltung diente, wurde durch die Werke der Künstlerinnen und Künstler noch verstärkt. Bonnländer selbst bezeichnete die Ausstellung als einen Ort, an dem Erinnerungen an die Wasserwelt lebendig werden und Menschen zusammenkommen, um ihre Erfahrungen zu teilen.

Die Vernissage: Ein Treffen der Generationen

Die Vernissage fand in einer einzigartigen Kulisse statt. Die Wände des Hallenbades waren geschmückt mit Malereien, die auf geprägten Dachblechen entstanden sind. Bonnländer hat ihre Kunst als eine Art Dialog mit der Umgebung verstanden. Die Besucher konnten nicht nur die Werke bewundern, sondern auch an Gesprächen teilnehmen, die sich über die Bedeutung des Bades und die damit verbundenen Erinnerungen erstreckten.

Besonders erfreulich waren die Gespräche, die Bonnländer mit ehemaligen Mitarbeitern des Bades führen konnte, darunter Josef Kreipel, der ehemalige Bademeister, sowie Rupert Woisetschläger, der langjährige Vorsitzende des örtlichen Sportvereins SV Ascholding. Auch Bürgermeister Josef Hauser war unter den Gästen, was die Bedeutung der Veranstaltung unterstrich. Die Gespräche waren geprägt von Nostalgie und der Wertschätzung für einen Ort, der vielen Menschen während ihrer Kindheit und Jugend viel Freude bereitet hat.

Kunst als Erinnerungsstück

Bonnländers Ausstellung ist mehr als nur eine Präsentation von Kunstwerken. Sie ist ein Rückblick auf die Geschichte des Hallenbades und die Erinnerungen, die damit verbunden sind. Die Künstlerin hat es verstanden, die Besucher dazu zu bringen, über ihre eigenen Erfahrungen nachzudenken und diese mit anderen zu teilen. Die Verbindung zwischen Kunst und Erinnerung wird durch die Auswahl der Werke und die Wahl des Ausstellungsortes verstärkt.

Die Ausstellung wird bis zum 26. Oktober fortgesetzt, und Bonnländer plant, Workshops für Kinder anzubieten, um die nächste Generation an die Kunst heranzuführen. Diese Workshops sollen den Teilnehmern die Möglichkeit geben, selbst kreativ zu werden und ihre eigenen Erinnerungen künstlerisch zu verarbeiten. Dies zeigt, dass die Künstlerin nicht nur an der Präsentation ihrer eigenen Werke interessiert ist, sondern auch an der Förderung der kreativen Ausdrucksformen bei jungen Menschen.

Ein Blick auf die Kunstwerke

Die Kunstwerke in der Ausstellung spiegeln die Thematik des Wassers auf verschiedene Weise wider. Unter den ausgestellten Arbeiten befindet sich auch ein bemerkenswerter Ausschnitt einer Wasseroberfläche, gemalt von der Künstlerin Jungmin Park. Diese Werke laden die Besucher ein, in eine Welt einzutauchen, die sowohl entspannend als auch nachdenklich ist. Die Verwendung von Materialien wie Dachblechen bringt eine zusätzliche Dimension in die Kunstwerke, da sie den industriellen Charakter des Hallenbades aufgreift und gleichzeitig die Fragilität und Vergänglichkeit des Wassers thematisiert.

Die Bedeutung des Ortes

Das Ascholdinger Hallenbad hat eine lange Geschichte, die bis zu seiner Schließung zurückreicht. Für viele Menschen in der Region ist es ein Ort voller Erinnerungen, von fröhlichen Schwimmnachmittagen bis hin zu sportlichen Wettkämpfen. Bonnländers Entscheidung, diesen Ort für ihre Ausstellung zu wählen, ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Kunst und Lokalgeschichte miteinander verwoben werden können. Die Ausstellung ermutigt die Besucher, die Bedeutung ihrer eigenen Erinnerungen zu reflektieren und die Verbindung zur Gemeinschaft zu stärken.

Fazit

Die Ausstellung „Wir sind alle im gleichen Wasser geschwommen“ ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Kunst als Medium genutzt werden kann, um Erinnerungen und Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Katja Bonnländer hat mit ihrer Arbeit nicht nur Kunst geschaffen, sondern auch einen Raum für Dialog und Reflexion geschaffen. Die positive Resonanz der Besucher zeigt, dass die Verbindung zwischen Kunst und Gemeinschaft von großer Bedeutung ist und dass solche Veranstaltungen einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Landschaft leisten.

Die Fortsetzung der Ausstellung mit Workshops für Kinder wird sicherlich auch dazu beitragen, das Interesse an Kunst und Kreativität zu fördern und die nächste Generation für die Bedeutung von Erinnerungen und Gemeinschaft zu sensibilisieren. Die Besucher erwartet eine Reise durch die Wasserwelt der Erinnerungen, die sowohl nostalgisch als auch inspirierend ist.

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