19.10.2024
Merz bekräftigt CDU-Kurs gegen AfD in Sachsen

Wahl in Sachsen: Merz schließt Kooperation mit AfD klar aus

In der Vorwahlzeit zur Landtagswahl in Sachsen, die am 1. September 2024 stattfinden wird, hat der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz bei einem Auftritt in Löbau eine klare Absage an eine Zusammenarbeit mit der Alternative für Deutschland (AfD) erteilt. Merz, der sich auf einer Wahlkampftour in der sächsischen Oberlausitz befand, betonte, dass die CDU nicht mit einer Partei kooperieren werde, die er als ausländerfeindlich, antisemitisch und nationalistisch bezeichnete.

Merz äußerte sich während einer Wanderung auf den Löbauer Berg, wo er gemeinsam mit dem sächsischen Staatskanzler Conrad Clemens und Unterstützern der CDU ins Gespräch kam. In seiner Rede stellte er klar: „Ich möchte nicht, dass wir diesen Leuten das Schicksal unseres Landes anvertrauen.“ Diese Worte fanden bei den Anwesenden großen Beifall und verdeutlichten die Entschlossenheit der CDU, sich von der AfD abzugrenzen.

Die CDU hat in den letzten Jahren immer wieder betont, dass sie eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließt. Merz erklärte, dass eine solche Kooperation gleichbedeutend mit dem „Verkauf unserer Seele“ wäre. Diese klare Haltung steht im Kontrast zu den Meinungen innerhalb der Partei, wo einige Mitglieder eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht grundsätzlich ausschließen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 45 Prozent der CDU-Mitglieder in Ostdeutschland eine Zusammenarbeit mit der AfD in bestimmten Fällen für denkbar halten.

Die AfD hat in Sachsen und Thüringen in den letzten Umfragen gute Werte erzielt und wird als ernstzunehmender Mitbewerber angesehen. Merz wies darauf hin, dass die AfD in Sachsen vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird, was seine Ablehnung einer Kooperation weiter verstärkt. Er betonte, dass die CDU eine patriotische Partei sei, die ihr Land liebe, während Nationalisten, wie er es bei der AfD sieht, andere Länder hassen.

Zusätzlich zu seiner Ablehnung der AfD äußerte Merz keine Meinung zu dem neu gegründeten Bündnis von Sahra Wagenknecht (BSW). Experten und politische Analysten haben darauf hingewiesen, dass die CDU in Sachsen möglicherweise gezwungen sein könnte, mit dem BSW zu koalieren, sollte es zu einer schwierigen Mehrheitsbildung kommen. Merz’ Stillschweigen über das BSW könnte auf eine strategische Entscheidung hindeuten, um sich nicht in eine potenziell komplizierte politische Situation zu begeben.

Die Wahlkampftour von Merz in Sachsen ist Teil eines umfassenderen Plans der CDU, sich in den ostdeutschen Bundesländern zu positionieren, wo die AfD traditionell starke Wähleranteile hat. Merz und die sächsische CDU-Spitze, angeführt von Ministerpräsident Michael Kretschmer, haben in der Vergangenheit betont, dass sie eine klare Trennung von extremistischen Positionen und Parteien aufrechterhalten wollen. Kretschmer hat ebenfalls erklärt, dass die AfD eine radikalisierte Partei sei, die keine Verantwortung in der Regierung übernehmen dürfe.

Die bevorstehenden Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden als entscheidend für die politische Landschaft in Deutschland angesehen. Merz hat die Bedeutung der Wahlen hervorgehoben und betont, dass die CDU die Verantwortung hat, die politische Mitte zu stärken und extremistische Tendenzen zu bekämpfen. Er sieht die Wahlen nicht nur als lokale Angelegenheit, sondern als Teil eines größeren politischen Trends, der auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten ist.

In den kommenden Wochen wird es entscheidend sein, wie sich die Wähler in Sachsen entscheiden und ob die CDU ihre Position als stärkste Kraft im Land behaupten kann. Die klare Ansage von Merz gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD wird sicherlich sowohl innerhalb der CDU als auch in der Wählerschaft auf unterschiedliche Reaktionen stoßen. Die politische Landschaft bleibt angespannt, und die Wähler werden am 1. September 2024 an die Urnen gerufen, um ihre Stimme abzugeben.

Die CDU steht vor der Herausforderung, ihre Wählerschaft zu mobilisieren und gleichzeitig ihre Prinzipien zu wahren. Die kommenden Wochen könnten entscheidend dafür sein, wie die Partei in der Zukunft wahrgenommen wird und welche Koalitionsmöglichkeiten sich nach den Wahlen ergeben.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, TAG24, Welt.

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