Friedrich Merz, der CDU-Vorsitzende, wurde offiziell zum Kanzlerkandidaten der Union für die kommende Bundestagswahl ernannt. Wie die ZDF heute berichtet, bestätigten die Vorstände von CDU und CSU einstimmig seine Kandidatur. Merz selbst erklärte, er nehme die Aufgabe "mit großer Demut" an und freue sich auf den Wahlkampf. Die CDU wolle dabei mit Sachthemen überzeugen.
Der Weg zur Kanzlerkandidatur war für Merz nicht ohne Hindernisse. Wie der Spiegel online berichtet, musste sich Merz gegen Konkurrenten wie Hendrik Wüst und Markus Söder durchsetzen. Söder, der 2021 noch gegen Armin Laschet um die Kandidatur kämpfte, verzichtete dieses Mal zugunsten von Merz. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßt die Einigung, wie der Spiegel ebenfalls berichtet. Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sicherte Merz seine Unterstützung zu.
Die Kandidatur von Merz markiert eine konservative Wende für die CDU, wie die Zeit analysiert. Tina Hildebrandt schreibt in der Zeit, mit Merz verabschiede sich die Union von der Ära Merkel. Die Zeit verweist auch auf die Marginalisierung der Konservativen in der CDU nach dem Aufstieg von Angela Merkel, was Merz' zwischenzeitlichen Ausstieg aus der Politik zur Folge hatte.
Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet in einer Rezension zweier Biografien über Merz dessen politischen Werdegang. Die SZ betont, dass Merz nun vor dem Kanzleramt stehe, weil starke Positionen und klare Ansagen bei vielen Wählern besser ankämen als noch vor zwei Jahrzehnten, als er an der moderaten Angela Merkel scheiterte. Wie die Süddeutsche Zeitung weiter berichtet, sei der Wahltermin auf den 23. Februar vorgezogen worden, was auch im Verlagswesen zu vorgezogenen Veröffentlichungen geführt habe, darunter die beiden Biografien über Merz.
Auch die Frage nach der Kompromissfähigkeit von Merz wird aufgeworfen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass nach der Wahl schnelle Entscheidungen anstehen und Merz zeigen müsse, wie kompromissfähig er sei. Während Bundeskanzler Olaf Scholz die Entscheidung für Merz begrüßt, sieht die Linkenvorsitzende Janine Wissler in Merz einen Vertreter des Rückwärtsgewandten, wie der Spiegel berichtet.
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