Die Forderung von Friedrich Merz nach einer Rückkehr zu Siegerurkunden im Jugendsport hat eine Debatte entfacht. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtete, äußerte sich der CDU-Chef beim Neujahrsempfang der CDU Baden-Württemberg in Künzelsau bei Heilbronn im Januar 2025. Er plädierte dafür, im Kinderfußball wieder Spiele mit Toreschießen und damit eindeutigen Siegern und Verlierern zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die Praxis der ausschließlichen Vergabe von Teilnehmerurkunden bei Bundesjugendspielen. Wie die Zeit weiter ausführte, sprach Merz die Bitte an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Kultusminister der Länder aus, diese Änderungen umzusetzen.
Hintergrund dieser Forderung sind die neuen Spielformen im Kinderfußball, die der DFB seit der Saison 2024/2025 eingeführt hat. Wie die Zeit darlegte, zielen diese neuen Formate darauf ab, den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken. Merz befürchtet jedoch, dass diese Entwicklung zu einer allgemeinen Abkehr vom Leistungsprinzip führt und Deutschland international im Sport zurückfallen lässt. In seiner Rede zog er einen Vergleich zu den Olympischen Spielen in Paris 2024, bei denen Deutschland im Medaillenspiegel nur den zehnten Platz erreichte. „Ich möchte nicht, dass Deutschland nur noch Teilnehmerurkunden bekommt“, wird Merz von der Zeit zitiert.
Merz' Forderung nach Siegerurkunden ist nicht unumstritten. Während einige seiner Position zustimmen und eine stärkere Betonung von Leistung im Sport befürworten, sehen andere die neuen Spielformen als wichtigen Beitrag zur Förderung der Freude am Sport und zur Vermeidung von frühzeitiger Selektion. Die Debatte um den Leistungsgedanken im Jugendsport zeigt die unterschiedlichen Auffassungen über die Ziele und den Wert von sportlichen Aktivitäten im Kindesalter.
Neben der Forderung nach Siegerurkunden kündigte Merz laut Zeit auch an, nach einem Wahlsieg einen Staatsminister für Sport und Ehrenamt berufen zu wollen. Dies unterstreicht die Bedeutung, die er diesen Bereichen beimisst. Wie aus seiner Biographie auf friedrich-merz.de hervorgeht, engagiert sich Merz seit seiner Jugend politisch und war bereits von 1989 bis 1994 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Seine langjährige politische Erfahrung prägt seine Positionen und sein Engagement in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Die Diskussion um Siegerurkunden im Jugendsport berührt grundlegende Fragen der Leistungsorientierung und der individuellen Förderung von Kindern. Wie der Spiegel in einem Artikel aus dem Jahr 2000 berichtete, wurden bereits in der Vergangenheit Aussagen von Merz über seine Jugend kritisch hinterfragt. Die aktuelle Debatte zeigt, dass das Thema Leistung im Sport auch weiterhin kontrovers diskutiert wird und unterschiedliche Meinungen hervorruft.
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