18.10.2024
NeubauantragFürSteinbruchInSachsenAnhaltNach18Jahren

Erstmals seit 18 Jahren ist in Sachsen-Anhalt wieder ein Antrag für einen neuen Steinbruch gestellt worden. Wie die Zeit berichtet, soll nur wenige Kilometer vom Edelsplittwerk Schwerz entfernt ein neuer, großer Steinbruch entstehen. Fast 200 Tagebaue gibt es noch im Land. Sie sind für die Bauindustrie weiter wichtig.

Im Saalekreis, nördlich von Halle, soll der neue Steinbruch entstehen. Das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) teilte mit, dass dieses Vorhaben aufgrund der geringen Anzahl an Neuvorhaben in Sachsen-Anhalt als besonders angesehen werden kann. Die letzte Zulassung eines neuen Hartgesteintagebaus erfolgte im Jahr 2006.

Die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH plant in der Gemeinde Petersberg auf einer Fläche von knapp 52 Hektar Gestein für die Bauindustrie abzubauen. Boris Mocek, einer der Geschäftsführer des Unternehmens, betonte den hohen Bedarf der Bauindustrie an diesen Rohstoffen. In der Umgebung werden bereits zwei ähnliche Tagebaue betrieben, deren Rohstoffvorkommen jedoch zur Neige gehen. Das gewonnene Material wird dringend benötigt, um beispielsweise den Unterbau für Häuser und Straßen zu errichten. Außerdem findet es als Schotter im klassischen Gleisbau Verwendung.

Der Rahmenbetriebsplan, den das Unternehmen beim zuständigen Landesamt eingereicht hat, sieht einen Betrieb des Tagebaus über einen Zeitraum von 48 Jahren vor. Nach der Stilllegung soll an dieser Stelle ein See entstehen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) äußert Kritik an dem Vorhaben. Laut Landesgeschäftsführer Christian Kunz gäbe es alternative Möglichkeiten, um das benötigte Material zu gewinnen. Anstatt einen neuen Tagebau zu erschließen, könnte man auf das Recycling von Beton und Ziegeln als Ersatzbaustoffe zurückgreifen. Dies würde gleichzeitig den Bedarf an Deponien reduzieren.

Nach Angaben des Landesamts für Geologie und Bergwesen gibt es in Sachsen-Anhalt knapp 200 Tagebaue, von denen 116 in der Verantwortung des LAGB liegen. In 14 dieser Werke wird Schotter und Splitt abgebaut, in 80 Sand und Kies und in zwei Tagebauen Braunkohle. Der größte Hartgesteintagebau befindet sich im Flechtinger Höhenzug und erstreckt sich über eine Fläche von 125 bis 140 Hektar. Üblicherweise werden bestehende Tagebaue erweitert oder ihre Betriebszeit verlängert. Die Genehmigung für die Eröffnung eines neuen Steinbruchs ist daher eher selten.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/18/neuer-steinbruch-soll-im-saalekreis-entstehen

- dpa Sachsen

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