17.10.2024
Tod eines Obdachlosen in Immenstadt Neue Erkenntnisse im Fall Martin H

Neue Details zum Tod eines Obdachlosen in Immenstadt

Ein halbes Jahr nach dem Tod des Obdachlosen Martin H. in Immenstadt im Allgäu hat die Staatsanwaltschaft Kempten neue Erkenntnisse veröffentlicht. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, starb der 53-Jährige an den Folgen eines Angriffs durch einen Jugendlichen.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Abend des 6. Mai in der Nähe des Immenstädter Bahnhofs. Aus einer Gruppe Jugendlicher heraus soll der 17-jährige Tatverdächtige H. geschlagen und zu Boden gebracht haben. Im Anschluss ging H. zur Polizei und erstattete Anzeige. Die Beamten stuften die Verletzungen allerdings als „oberflächlich“ ein und verzichteten auf eine medizinische Behandlung. Am nächsten Morgen wurde H. bewusstlos in einer Bankfiliale aufgefunden und verstarb später im Krankenhaus.

Die Obduktion ergab, dass H. bei dem Angriff ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und eine Hirnblutung erlitten hatte. Die Staatsanwaltschaft sieht einen klaren Zusammenhang zwischen dem Angriff und dem Tod des Obdachlosen und erwägt nun eine Anklage gegen den 17-Jährigen.

Der mutmaßliche Täter ist der Polizei bereits wegen Einbrüchen, Diebstählen und Körperverletzung bekannt. Warum er auf H. losging, ist bislang unklar.

Der Tod des Obdachlosen hatte in Immenstadt für große Bestürzung gesorgt. H. war in der Stadt kein Unbekannter. Er war dort aufgewachsen, hatte Fußball gespielt und als Fliesenleger gearbeitet. Nach SZ-Informationen war H. vor einigen Jahren nach Berlin gezogen und lebte dort auf der Straße. Im Februar 2024 kehrte er nach Immenstadt zurück.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an.

Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/bayern/immenstadt-toedlicher-angriff-obdachloser-neue-details-lux.DL34iqumjpU3oyGVPYEtNG
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