Küstrin, Deutschland - Nach mehr als dreieinhalb Jahren intensiver Bauarbeiten wurde die neue Oderbrücke zwischen dem polnischen Kostrzyn und dem brandenburgischen Küstrin-Kietz feierlich eröffnet. Diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme stellt einen wichtigen Fortschritt für die Pendler dar, die regelmäßig zwischen Deutschland und Polen reisen. Die Feierlichkeiten zur Eröffnung fanden in Anwesenheit hochrangiger Vertreter aus Politik und Wirtschaft statt, darunter Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnbrücke können die Züge der Ostbahn, die die Verbindung zwischen Berlin, Kostrzyn und Gorzów herstellen, nun wieder durchgehend fahren. Dies stellt eine erhebliche Erleichterung für die Pendler dar, die in der Vergangenheit gezwungen waren, auf Ersatzbusse umzusteigen, als der Streckenabschnitt im Dezember 2020 gesperrt wurde. Die Reisezeiten verlängerten sich dadurch erheblich, was zu Unmut unter den Reisenden führte.
Das neue Bauwerk erstreckt sich über eine Länge von 260 Metern und ist die weltweit erste Netzwerkbogenbrücke, die mit Carbonhängern ausgestattet ist. Diese innovative Bauweise ermöglicht eine zweigleisige Befahrung mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Laut den Verantwortlichen hat sich die Fahrtzeit um etwa zwei Minuten verkürzt, was im Kontext des grenzüberschreitenden Verkehrs zwischen Deutschland und Polen von großer Bedeutung ist. Ingrid Felipe, die Vorständin der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo, betonte, dass die neue Brücke die Schienenverbindungen im wachsenden Verkehr zwischen den beiden Ländern stärken wird.
Der ursprüngliche Fertigstellungstermin für die Brücke wurde mehrfach verschoben. Gründe dafür waren unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, ein Mangel an Fachkräften sowie verschiedene Mängel am Baumaterial. Diese Herausforderungen erforderten eine flexible Planung und Anpassung der Bauabläufe, um letztlich die Brücke erfolgreich zu vollenden.
Die offizielle Eröffnung fand am Montag statt, nachdem die Brücke bereits zu Beginn der Woche für den Zugverkehr freigegeben wurde. Ministerpräsident Woidke äußerte bei der Eröffnung seine Zufriedenheit über den Abschluss des Projekts und die wiederhergestellte Verbindung für Pendler. Er stellte fest: „Pendlerinnen und Pendler beidseits der Oder können aufatmen.“ Die Eröffnung wurde von Vertretern der Deutschen Bahn sowie der Bundesregierung begleitet, die alle die Bedeutung dieser Infrastruktur für die Region und darüber hinaus hervorhoben.
Experten zeigen sich optimistisch, dass die neue Oderbrücke nicht nur den Pendlern zugutekommt, sondern auch dem wirtschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Polen. Die verbesserte Zugverbindung könnte dazu beitragen, den grenzüberschreitenden Handel zu fördern und die touristische Erschließung der Region zu unterstützen. Die Brücke wird als ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Schienennetz betrachtet, der die Mobilität zwischen den beiden Ländern erleichtern soll.
Die Eröffnung der neuen Oderbrücke ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und Polen. Die Brücke stellt nicht nur eine technische Innovation dar, sondern auch ein Symbol für die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den beiden Nachbarländern. Pendler können nun wieder auf eine zuverlässige und schnelle Verbindung hoffen, während die Region von den wirtschaftlichen Vorteilen einer besseren Anbindung profitieren könnte.
