Nordrhein-Westfalen beherbergt eine Vielzahl von Orten, die an die Gräueltaten des Nationalsozialismus erinnern. Diese Gedenkstätten und Erinnerungsorte spielen eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Vermittlung historischer Kenntnisse. Wie der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. auf seiner Webseite berichtet, haben sich 29 dieser Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um ihre Arbeit zu koordinieren und zu fördern.
Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen betont die Bedeutung der historisch-politischen Bildung und der Förderung der Gedenkstättenarbeit. Wie auf ihrer Webseite erläutert, sind die Gedenkstätten wichtige Partner in der Erinnerungskultur. Sie ermöglichen den Besuchern, die Schicksale der Verfolgten nachzuvollziehen und den Vernichtungsapparat der Nationalsozialisten zu verstehen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert diese Gedenkstätten, um lokales Engagement und Verantwortung zu stärken.
Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, sollen angehende Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen künftig Bildungsreisen zu den NS-Gedenkstätten im Bundesland unternehmen. Das Land stellt dafür jährlich bis zu 500.000 Euro zur Verfügung. Schulministerin Dorothee Feller und Heimat- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (beide CDU) betonten die Bedeutung dieser Fahrten für die Ausbildung der Lehrkräfte. Die Bildungsfahrten werden über die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung organisiert. Feller betonte, dass Lehrerinnen und Lehrer eine entscheidende Rolle dabei spielen, Schülern die Werte der Demokratie zu vermitteln und die Notwendigkeit zu betonen, Bedrohungen der Demokratie entgegenzutreten. Scharrenbach erinnerte daran, dass auch in Nordrhein-Westfalen Orte von Diskriminierung, Verfolgung, Terror und Tod existierten und dass gegen das Vergessen der Verbrechen der NS-Diktatur nur das Schaffen aktiver Erinnerungen helfe. „Wir haben dem wachsenden Antisemitismus Einhalt zu gebieten“, so die Ministerin, wie die Zeit berichtet.
Die Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen erinnern an verschiedene Aspekte der NS-Zeit. Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen nennt auf seiner Webseite einige Beispiele, darunter die Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus, die Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Gedenkstätte Zellentrakt im Herforder Rathaus. Auch Wikipedia listet eine Vielzahl von Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen auf, darunter die Gedenkstätte Brauweiler, das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten und die NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer in Krefeld.
Das Schulministerium Nordrhein-Westfalen fördert Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Gedenkstätten. Wie auf der Webseite des Ministeriums erläutert, ermöglichen diese Partnerschaften Schülerinnen und Schülern die aktive Teilhabe an der Geschichts- und Erinnerungskultur. Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der eigenen Region lernen sie, eigene Standpunkte zu aktuellen Fragestellungen zu entwickeln.
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