Pfandtourismus: Druck auf deutsche Brauereien
Pfandtourismus: Druck auf deutsche Brauereien
Die Erhöhung des Mehrwegpfands für Bierflaschen in Österreich auf 20 Cent Anfang Februar 2025 hat zu einem verstärkten Pfandtourismus an der deutsch-österreichischen Grenze geführt. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, bringt ein in Deutschland mit 3,10 Euro Pfand erworbener Kasten in Österreich nun 7 Euro Pfanderstattung. Dieser Unterschied im Pfandbetrag, trotz gleicher Flaschen, lockt offensichtlich zum Grenzverkehr mit Leergut.
Christian Thiel von der Brauerei Schönramer, nahe der österreichischen Grenze, schilderte gegenüber der dpa die Situation der ersten Tage nach der Pfanderhöhung als „katastrophal“. Er berichtete von einem Fall, in dem jemand mit einem Anhänger voller Kästen einen Getränkemarkt anzufahren versuchte, um das Pfand einzulösen. Der Markt nahm die Flaschen jedoch nicht an.
Wie die Süddeutsche Zeitung ebenfalls unter Berufung auf die dpa berichtet, müssen Händler in Österreich laut Verband der Brauereien Österreichs nur haushaltsübliche Mengen an Leergut zurücknehmen und nur Kästen, die sie selbst im Sortiment haben. Konkrete Zahlen zum Ausmaß des Pfandtourismus lägen dem Verband nicht vor, so Sprecher Berger. Es gebe jedoch Berichte von grenznahen Händlern über einen Anstieg der Leergut-Rückgaben.
Die Situation an der Grenze belebt die Diskussion um eine Pfanderhöhung auch in Deutschland. Christian Thiel argumentiert, dass gerade kleine und mittelständische Brauereien von einer Erhöhung profitieren würden. Der Merkur.de Artikel vom 6. Februar 2025, der die Pfanderhöhung in Österreich thematisiert, erwähnt ebenfalls die anhaltende Debatte in Deutschland. Der Deutsche Brauer-Bund sieht laut Zeit Online derzeit jedoch wenig Chancen für eine Erhöhung in Deutschland. Man habe das Thema bereits geprüft und die Umsetzung als „sehr schwer“ bewertet.
Bedenken der Brauereien betreffen laut Zeit Online mögliche Kundenverluste durch höhere Preise, die geschätzten Kosten von mehreren hundert Millionen Euro für eine Umstellung sowie mögliche Leergutengpässe, falls Kunden vor einer Erhöhung ihre Flaschen horten. Demgegenüber steht das Problem, dass die Beschaffungskosten für Flaschen und Kästen bereits jetzt den Pfandbetrag übersteigen, wie im Artikel der Zeit zu lesen ist. Markt und Mittelstand berichtet am 3. Februar 2025, dass das Pfand für Mehrwegbierflaschen in Deutschland aktuell bei 8 Cent liegt und der Pfandtourismus in den Fokus rückt.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2025-02/18/pfandtourismus-macht-druck-auf-deutsche-brauer
- https://www.sueddeutsche.de/bayern/nach-erhoehung-in-oesterreich-pfandtourismus-macht-druck-auf-deutsche-brauer-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250218-930-378326
- https://www.merkur.de/bayern/flaschen-pfand-kasten-deutschland-rueckgabe-gewinn-pfandtourismus-oesterreich-erhoehung-glas-93549880.html
- https://www.marktundmittelstand.de/zukunftsmaerkte/pfandexplosion
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.