4.1.2025
Recyclingbrand in Karlsruhe wirft Schlaglicht auf Akku-Problematik

Brand in Karlsruher Recyclingbetrieb

Am frühen Morgen des 4. Januar 2025 brach in einem Recyclingbetrieb in Karlsruhe ein Feuer aus. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gerieten eine Schredder- und eine Sortiermaschine in Brand. Die Feuerwehr, alarmiert durch die Brandmeldeanlage des Betriebs, traf in einer verrauchten Halle ein. Den Angaben der Feuerwehr zufolge konnte der Brand zügig unter Kontrolle gebracht werden. Zum Zeitpunkt der dpa-Meldung konnten die Beamten die Halle noch nicht betreten, weshalb Polizeiangaben zur Brandursache und Schadenshöhe zunächst ausstanden.

Brände in Recyclingbetrieben sind leider keine Ausnahme. Wie EUWID Recycling und Entsorgung am 24. August 2022 berichtete, kommt es, insbesondere in den Sommermonaten, vermehrt zu solchen Vorfällen. Im August 2022 beispielsweise gab es mehrere Großeinsätze bei verschiedenen deutschen Entsorgungsunternehmen, darunter Remondis in Neustadt an der Weinstraße und die FES in Frankfurt. Auch in Köln und Leipzig brannten Recyclinganlagen. Die Ursachen dieser Brände sind vielfältig, von technischen Defekten über Fahrlässigkeit bis hin zu Brandstiftung. Die genaue Ursache lässt sich oft nur schwer feststellen, da das Feuer Spuren vernichtet.

Neben hohen Sachschäden stellen solche Brände auch eine Umweltgefahr dar. Bei der Verbrennung von Kunststoffen und anderen Materialien können giftige Gase freigesetzt werden. Die Feuerwehr rät Anwohnern in solchen Fällen häufig, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungsanlagen abzuschalten. Gefahr für das Grundwasser kann auch vom Löschwasser ausgehen, wenn es mit Brandrückständen verunreinigt ist. Wie der Merkur am 3. Januar 2020 im Zusammenhang mit einem Brand in einer Recyclinganlage in Garching berichtete, muss das Löschwasser in solchen Fällen untersucht und gegebenenfalls gesondert entsorgt werden.

Ein weiterer Aspekt, der im Kontext von Bränden in Recyclinganlagen immer wieder diskutiert wird, ist die steigende Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Akkus. Wie ALBA auf LinkedIn am 5. Januar 2024 berichtete, nimmt die Anzahl der Akku-Brände in der Recyclingwirtschaft exponentiell zu. Beschädigte Akkus können sich stark erhitzen und entzünden, was verheerende Folgen haben kann. Der Branchenverband BDE schätzt, dass es täglich zu etwa 30 Bränden durch Lithium-Ionen-Akkus kommt. Die Entsorgungswirtschaft fordert daher politische Maßnahmen zur Eindämmung der Brandgefahr durch Akkus.

Quellen: - ZEIT ONLINE: Zwei Maschinen brennen in Recyclingfirma - EUWID Recycling und Entsorgung: Brände: Großeinsätze bei mehreren Abfallwirtschaftsunternehmen - Süddeutsche Zeitung: Zwei Baufahrzeuge brennen in der Au – Polizei prüft Zusammenhang mit Serie - FLZ: 350.000 Euro Schaden bei Brand von Schredder-Maschine - Merkur: Millionenschaden bei Feuer in Recyclinganlage: Löschwasser muss jetzt untersucht werden - LinkedIn: Trauriges Rekordjahr 2023 – so viele Akku-Brände wie noch nie - YouTube: +++ GROSSBRAND BEI RECYCLINGFIRMA +++ RUND 250 RETTER IM EINSATZ | LAGERHALLENVOLLBRAND | FEUERWEHR - nh24: Gensungen: Papierballen brennen bei Recycling-Firma
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