An den weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein kommt es im kommenden Schuljahr zu Kürzungen der Unterrichtsstunden. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtet, werden an Gemeinschaftsschulen insgesamt sechs Wochenstunden und an Gymnasien vier Stunden weniger unterrichtet. Grundschulen hingegen erhalten zwei zusätzliche Stunden.
Die Kontingentstundentafel für Gemeinschaftsschulen wird von 188 auf 182 Wochenstunden reduziert, an Gymnasien von 180 auf 176 Stunden. Wie die Zeit ebenfalls berichtet, begründet Bildungsministerin Karin Prien (CDU) die Kürzungen mit der Notwendigkeit zur Haushaltskonsolidierung des Landes. Gleichzeitig betont sie die Stärkung der Grundschulen: „Wir haben zwei zusätzliche Stunden in Deutsch und Mathematik in der Grundschule eingeführt und stärken damit konsequent die basalen Kompetenzen.“ Wie weiter von der dpa über die Zeit berichtet wird, stehen im Schuljahr 2025/26 insgesamt 163 Lehrerstellen weniger zur Verfügung, bei einer Gesamtzahl von über 24.065 Planstellen.
Die Opposition und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) üben scharfe Kritik an den Maßnahmen. Der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat bezeichnet die Kürzungen als „bildungspolitische Bankrotterklärung“ und kritisiert die Begründung der Landesregierung. Seiner Ansicht nach schwächen die Kürzungen in den Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Fremdsprachen und der ästhetischen Bildung die Schüler. Ähnlich äußert sich die FDP-Bildungspolitikerin Anne Riecke. Wie die Zeit berichtet, sieht sie in der neuen Kontingentstundentafel ein „Sparprogramm auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte“. Auch die GEW-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann kritisiert die Kürzungen. Wie die Zeit die dpa zitiert, fordert sie mehr individuelle Förderung und ein besser ausgestattetes Bildungssystem, um den Leistungsanforderungen gerecht zu werden.
Während in Schleswig-Holstein Stunden gekürzt werden, werden in anderen Bundesländern Lehrkräftegehälter angeglichen. Wie das Deutsche Schulportal berichtet, verdienen Lehrkräfte in vielen Bundesländern unabhängig von der Schulform gleich viel und erhalten A 13 bzw. E 13. In Niedersachsen, so das Schulportal, wird die Besoldung von Grund-, Haupt- und Realschullehrkräften auf A 13 angehoben. Laut Informationen des Landes Schleswig-Holstein besuchen im Schuljahr 2023/24 rund 97.100 Schülerinnen und Schüler die 170 Gemeinschaftsschulen (mit und ohne Oberstufe). Die Ganztagsschule ist ein wichtiges Thema im Bildungsbereich. Wie die Webseite Ganztagsschulen.org berichtet, gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Informationen zur Ganztagskoordination, auch in Schleswig-Holstein.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/03/land-streicht-stunden-an-weiterfuehrenden-schulen
https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/S/schulsystem/gemeinschaftsschule.html
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/besoldung-wo-verdienen-lehrkraefte-a-13-und-wo-a-12/
https://www.ganztagsschulen.org/de/home/home_node.html