Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont die Notwendigkeit einer umfassenden europäischen Beteiligung an potenziellen Friedensverhandlungen mit Russland. Wie die FAZ berichtet, schrieb Selenskyj auf der Plattform X nach einem Gespräch mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni: „Europa muss in vollem Umfang an den Friedensverhandlungen und den Bemühungen zur Verhinderung künftiger Kriege beteiligt sein.“ Derzeit wirbt Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz für weitere Unterstützung seines Landes. Die Sorge besteht, dass Europa und die Ukraine bei Friedensgesprächen, die möglicherweise zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stattfinden, übergangen werden könnten.
Selenskyj unterstrich in einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, wie die FAZ ebenfalls berichtet, die Bedeutung einer gemeinsamen Vision für ein gerechtes Kriegsende. Er begrüßte Frankreichs Bekenntnis zum Grundsatz „Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine“. Zudem betonte er die Notwendigkeit verlässlicher Sicherheitsgarantien für die Ukraine als eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden.
Wie der Guardian berichtet, äußerte Selenskyj in einem Interview mit dem Economist, dass die Ukraine im Falle einer Nicht-Aufnahme in die NATO ihre eigenen NATO-Strukturen aufbauen würde: „Wenn die Ukraine nicht in der NATO ist, bedeutet das, dass die Ukraine die NATO auf ihrem Territorium aufbauen wird.“
Die FAZ zitiert aus einer dpa-Meldung, dass Saudi-Arabien sich als Gastgeber für Friedensverhandlungen angeboten hat. Das Königreich bekräftigte seine Bereitschaft, einen Gipfel auszurichten und seine Bemühungen um einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu unterstützen. Trump hatte zuvor Saudi-Arabien als möglichen Ort für Gespräche mit Putin genannt. Saudi-Arabien hat im Krieg bisher eine neutrale Haltung eingenommen, pflegt aber gute Beziehungen zu beiden Konfliktparteien.
Wie Al Jazeera berichtet, bestätigte Trump ein Telefongespräch mit Putin, in dem beide ihre Bereitschaft zu Friedensverhandlungen signalisierten. Trump betonte, dass sowohl Putin als auch Selenskyj Frieden wollten und er selbst ebenfalls. Er deutete ein baldiges persönliches Treffen mit Putin an, möglicherweise in Saudi-Arabien. Auf die Frage nach der Beteiligung der Ukraine an den Verhandlungen gab Trump eine ausweichende Antwort. Zelenskyj seinerseits erklärte, er wisse von dem Gespräch und schätze Trumps Interesse an einer gemeinsamen Friedenslösung.
Verwendete Quellen: