In der Nacht auf Freitag, den 14. Februar 2024, wurde das stillgelegte Kernkraftwerk Tschernobyl Ziel eines Drohnenangriffs. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj über Telegram und X berichtete, traf eine „russische Angriffsdrohne mit einem hochexplosiven Sprengkopf“ den Schutzraum über dem zerstörten Reaktorblock 4. Dieser Schutzraum, der die Welt vor der Strahlung schützen soll, wurde laut Selenskyj „von der Ukraine zusammen mit anderen Ländern Europas und der Welt, zusammen mit Amerika“ errichtet.
Selenskyj bezeichnete Russland als das „einzige Land der Welt, das solche Anlagen angreift, Kernkraftwerke besetzt und ohne Rücksicht auf die Folgen Krieg führt“ und sprach von einer „terroristischen Bedrohung für die ganze Welt“. Wie die FAZ berichtet, betonte Selenskyj, dass der Angriff zeige, dass Putin „sich definitiv nicht auf Verhandlungen vorbereitet“.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte den Vorfall und gab bekannt, dass die dort stationierten Beobachter eine Explosion wahrgenommen hätten. Wie die Nachrichtenagentur dpa der Antenne Bayern und dem Stern mitteilte, wurde die IAEA darüber informiert, dass eine Drohne die Überdachung des AKW getroffen habe. Laut der IAEA blieben die Strahlungswerte innerhalb und außerhalb des Schutzraums normal. Der Stern berichtete zudem, dass Selenskyj die Schäden als „bedeutend“ bezeichnete, während die FAZ von „erheblichen“ Schäden an der Ummantelung sprach.
Die neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtete ebenfalls über den Vorfall und erwähnte Videos, die ein Feuer und ein Loch im Dach der Ummantelung zeigen. Die Pfalz-Express bestätigte die Informationen der IAEA und betonte die anhaltenden Risiken für die nukleare Sicherheit, die durch solche Vorfälle verdeutlicht werden. Wie Nachrichten.at berichtete, lagern auf dem Gelände des stillgelegten Kraftwerks weiterhin ausgebrannte Brennstäbe.
Der Vorfall ereignete sich kurz vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz. Wie die FAZ berichtet, besetzten russische Truppen das Gelände des AKW Tschernobyl kurz nach Beginn des Angriffskriegs im Jahr 2022, mussten sich aber später wieder zurückziehen.
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