Die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar stellt die Halligen vor besondere logistische Herausforderungen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, erschweren die winterlichen Wetterbedingungen mit ausgedünnten Fährverbindungen und der Gefahr von Sturmfluten die Organisation und Durchführung der Wahl. Die Bürgermeisterin von Oland und Langeneß, Heidi Petersen, bezeichnete die Situation als „Herausforderung“ (Zeit/dpa).
Auf Langeneß wird trotz der Schwierigkeiten ein Wahllokal eingerichtet. Petersen betonte gegenüber der dpa (via Zeit), dass die Möglichkeit zur Wahl vor Ort wichtig sei, man hoffe aber natürlich, dass es nicht zu „Landunter“ komme. Bei „Landunter“ werden die Halligen überspült, und die Bewohner können die Warften, auf denen ihre Häuser stehen, nicht verlassen.
Auf Hooge wird in diesem Jahr hingegen keine Urne aufgestellt. Wie Bürgermeister Michael Klisch erklärte (Zeit/dpa), sei der Transport der Wahlunterlagen nach Pellworm, wo der Wahlraum für Hooge eingerichtet ist, am Wahlsonntag aufgrund der eingeschränkten Fährverbindungen nicht gewährleistet. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete darüber und zitierte Klisch mit den Worten, dass ein Schiff sonntags von Hooge aus im Winter nur nachmittags zum Festland fahre – und auch nur, wenn es die Wetterlage zulasse. Montags gebe es gar keine Fährverbindung. Daher wird erwartet, dass die meisten Hooger per Briefwahl abstimmen werden.
Auch auf Gröde wird voraussichtlich die Briefwahl die bevorzugte Wahlmethode sein. Wie Bürgermeister Tade Mommsen laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die ebenfalls die dpa-Meldung aufgriff, erklärte, ist Gröde mit zehn Wahlberechtigten zu klein, um das Wahlgeheimnis bei einer Auszählung vor Ort zu gewährleisten. Gröde wurde daher mit Langeneß zu einem Wahlbezirk zusammengelegt. Die umständliche und wetterabhängige Anreise nach Langeneß begünstigt die Briefwahl.
Wie ein Sprecher des Kreises Nordfriesland laut Zeit (dpa) erläuterte, muss jeder Wahlbezirk mindestens 30 Stimmzettel auszählen, um das Wahlgeheimnis zu wahren. Deshalb wurden besonders kleine Gemeinden wie Gröde und Langeneß sowie Hooge und Pellworm zusammengelegt. Auch die BörseNews griff diese Information der dpa auf. Für den Fall, dass am Wahltag „Landunter“ herrscht und die Halligbewohner die Wahllokale nicht erreichen können, müsste die Wahl auf den betroffenen Halligen verschoben werden, so der Kreissprecher (Zeit/dpa).
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/17/frueher-wahltermin-stellt-halligen-vor-herausforderungen
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahlen-frueher-wahltermin-stellt-halligen-vor-herausforderungen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250217-930-377396
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/frueher-wahltermin-stellt-halligen-vor-herausforderungen-110301388.html
https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/dpa-afx/wahl-2025-frueher-wahltermin-stellt-halligen-vor-herausforderungen/4697634/