Entgegen landläufiger Meinungen zeigt sich die Generation Z zunehmend aktiv im deutschen Arbeitsmarkt. Wie die FAZ am 17.02.2025 berichtete, ist die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen seit 2015 um über sechs Prozentpunkte auf rund 76 Prozent gestiegen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untermauert diese Entwicklung in einer Studie und betont, dass junge Menschen heute stärker am Arbeitsmarkt partizipieren als in den vergangenen Jahrzehnten. IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber wird von der FAZ mit den Worten zitiert: „Dass die Generation Z viel fordert, aber wenig arbeitet, ist ein verbreitetes Vorurteil. Doch es ist falsch. Die jungen Leute sind fleißig wie lange nicht mehr.“
Die Studie des IAB, über die auch die Tagesschau am 17.02.2025 berichtete, zeigt, dass der Anstieg der Erwerbsquote insbesondere auf die zunehmende Zahl an Studierenden mit Nebenjobs zurückzuführen ist. Die Erwerbsquote unter den Studierenden dieser Altersgruppe ist zwischen 2015 und 2023 um 19,3 Prozentpunkte auf 56 Prozent gestiegen. Parallel dazu ist die Erwerbsquote unter den Nichtstudierenden der gleichen Altersgruppe um 1,6 Prozentpunkte auf 85,9 Prozent geklettert. IAB-Forscher Timon Hellwagner, zitiert im IAB-Forum, betont, dass dieser Befund gängige Klischees über die mangelnde Arbeitsbereitschaft der Generation Z widerlegt.
Wie im IAB-Forum am 17.02.2025 detailliert erläutert wird, ist der Anstieg der Erwerbsbeteiligung nicht ausschließlich auf die höhere Studierendenzahl mit Nebenjobs zurückzuführen. Auch kürzere Studienzeiten durch die Bologna-Reform spielen eine Rolle. Ein Teil des Anstiegs lässt sich auf Beschäftigte mit akademischem Berufsabschluss zurückführen. Dennoch zeigt sich der Trend zur stärkeren Erwerbsbeteiligung vor allem bei Personen mit Abitur und ohne Berufsabschluss, was auf eine höhere Anzahl von Studierenden mit Nebenjobs hindeutet.
Klamm.de berichtete am 17.02.2025 ebenfalls über die steigende Erwerbsquote und unterstreicht, dass sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitbeschäftigungen bei den 20- bis 24-Jährigen zwischen 2015 und 2023 zugenommen haben. Der Zuwachs in der Teilzeitbeschäftigung unter Studierenden war mit 19 Prozentpunkten jedoch deutlich stärker ausgeprägt. Bei nicht-studierenden jungen Erwachsenen verzeichnete die Erwerbsquote eine moderate Steigerung um knapp 2 Prozentpunkte. Die Studie des IAB widerlegt somit das Klischee der arbeitsscheuen Generation Z und zeigt, dass junge Menschen in ihren Arbeitspräferenzen ähnlich wie ältere Generationen agieren.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/generation-z-ist-doch-nicht-faul-mehr-junge-menschen-arbeiten-110301898.html
https://nachrichten.idw-online.de/2025/02/17/generation-z-erwerbsbeteiligung-der-20-bis-24-jaehrigen-klettert-auf-den-hoechsten-stand-seit-jahrzehnten
https://www.iab-forum.de/generation-z-noch-ein-klischee-weniger/
https://www.klamm.de/news/jugendliche-erwerbsquote-ueberrascht-generation-z-zeigt-beispielloses-engagement-64N20250217135529.html