Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und den 2010er Jahren, wird oft mit Vorurteilen konfrontiert – unter anderem, dass sie faul und wenig arbeitswillig sei. Doch aktuelle Studien zeichnen ein anderes Bild. Wie die FAZ berichtet, ist die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen seit 2015 deutlich gestiegen, auf rund 76 Prozent. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stellte fest, dass junge Menschen heute stärker am Arbeitsmarkt partizipieren als in den vergangenen Jahrzehnten. IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber wird in der FAZ mit den Worten zitiert: „Dass die Generation Z viel fordert, aber wenig arbeitet, ist ein verbreitetes Vorurteil. Doch es ist falsch. Die jungen Leute sind fleißig wie lange nicht mehr.“
Dieser Anstieg der Erwerbsquote ist laut IAB vor allem auf den wachsenden Anteil von Studierenden mit Nebenjobs zurückzuführen. Wie die FAZ eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters wiedergab, nahm die Erwerbsquote unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren zwischen 2015 und 2023 um 19,3 Prozentpunkte auf 56 Prozent zu. Gleichzeitig stieg die Erwerbsquote unter den Nichtstudierenden derselben Altersgruppe um 1,6 Prozentpunkte auf 85,9 Prozent. IAB-Forscher Timon Hellwagner betonte in der FAZ, dass der Anstieg der Erwerbsquoten zwar zu großen Teilen, aber nicht ausschließlich, auf die höhere Erwerbsbeteiligung unter Studierenden zurückzuführen sei.
Laut World Economic Forum, das die Generation Z als diejenigen definiert, die nach den Millennials geboren wurden, ist diese Generation pragmatischer als ihre Vorgänger und geht Bildung und Karriere anders an. Sie verbringen zwar viel Zeit online – 50% der Gen Z verbringt 10 Stunden am Tag online und 70% schauen zwei oder mehr Stunden täglich YouTube – bevorzugen aber gleichzeitig persönliche Interaktionen am Arbeitsplatz und erwarten, härter zu arbeiten als frühere Generationen. Wie Synchrony in einer Studie feststellte, ist die Generation Z die vielfältigste Generation in der US-Geschichte (49% nicht-weiß) und legt großen Wert auf Rassengleichheit. Sie schätzt auch praktische Dinge wie das Sparen von Geld und sichere Arbeitsplätze.
Ein Briefing des Europäischen Parlaments von 2020 unterstreicht die Vulnerabilität der Generation Z auf dem Arbeitsmarkt. Trotz hoher Bildungsstände ist diese Generation am stärksten von Armut und mangelnder intergenerationaler Einkommensmobilität betroffen. Die Corona-Krise hat diese Situation durch Schulschließungen und Arbeitsplatzverluste zusätzlich verschärft.