Der Krieg in der Ukraine dauert seit fast 1.000 Tagen an. Wie die Zeit am 18. November 2024 berichtete, sind die Aussichten auf Frieden weiterhin ungewiss. Die menschlichen Kosten sind immens: Über 12.000 Zivilisten wurden getötet, Zehntausende Soldaten sind gefallen und Hunderttausende wurden verwundet, wie die dpa meldet. Die materiellen Schäden belaufen sich auf hunderte Milliarden Euro.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat verschiedene Friedenspläne vorgelegt, darunter eine "Friedensformel" und einen "Siegesplan". Die Kernforderung Kiews, wie von der dpa berichtet, ist der vollständige Rückzug russischer Truppen aus dem international anerkannten Staatsgebiet der Ukraine, einschließlich der Krim. Gleichzeitig besteht Kiew auf dem in der Verfassung verankerten Recht, der NATO beizutreten, ein Punkt, den Moskau ablehnt.
Die militärische Lage bleibt angespannt. Russland verzeichnet zwar Geländegewinne, wie die dpa berichtet, diese sind jedoch mit hohen Verlusten verbunden. Westliche Schätzungen gehen von über 115.000 gefallenen und einer halben Million verwundeten russischen Soldaten aus. Gleichzeitig wächst der Druck auf die ukrainischen Streitkräfte. Wie die dpa berichtet, mangelt es Kiew trotz verstärkter Mobilmachung an motivierten Soldaten, und die Zahl der Deserteure steigt.
Moskau betont zwar seine Verhandlungsbereitschaft, stellt aber Bedingungen, die Kiew nicht akzeptieren kann. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, fordert Putin den Verzicht der Ukraine auf die besetzten Gebiete und den NATO-Beitritt. Gleichzeitig deutete er die Möglichkeit eines Deals mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump an.
Trumps Pläne für ein Kriegsende sind noch unklar. Das Wall Street Journal berichtete von Ideen aus seinem Umfeld, die einen 20-jährigen Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt im Gegenzug für US-Militärhilfe vorsehen. Auch eine entmilitarisierte Zone entlang der Frontlinie, die von europäischen Truppen gesichert werden soll, wird diskutiert.
Die Möglichkeit einer Reduzierung oder gar Einstellung der US-Hilfen für die Ukraine ist nicht ausgeschlossen, insbesondere angesichts der republikanischen Mehrheit im Kongress, die die Ausgaben für die Ukraine-Hilfe kritisch sieht.
Die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges gestalten sich schwierig. Bundeskanzler Scholz führte ein Telefonat mit Präsident Putin, das in Kiew auf Kritik stieß. Selenskyj warf Scholz vor, die "Büchse der Pandora" geöffnet zu haben, wie der MDR berichtete.
Der Weg zum Frieden in der Ukraine ist voller Hindernisse. Die unvereinbaren Positionen der Konfliktparteien, die komplexe militärische Lage und die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure machen eine schnelle Lösung unwahrscheinlich. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die diplomatischen Bemühungen Früchte tragen und ein Ende des Krieges in Sicht kommt.
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