19.10.2024
US-Wahlkampf: Drei Großspender für Trump

US-Wahlkampf: Drei Großspender für Trump

Von Roland Lindner, New York

16.07.2024, 20:40 Lesezeit: 4 Min.

Tesla-Chef Elon Musk will offenbar mehr als 100 Millionen Dollar im Wahlkampf um das Präsidentenamt ausgeben. Auch viele seiner Weggefährten stehen Trump zur Seite.

Am Wochenende hat es Elon Musk offiziell gemacht: Donald Trump habe seine „volle Unterstützung“ im laufenden Präsidentenwahlkampf, verkündete der Vorstandschef des Elektroautoherstellers Tesla auf der ihm gehörenden Plattform X. Dies kam kurz nach dem Attentat auf Trump, und Musk schrieb bewundernd, Amerika habe seit langer Zeit keinen Kandidaten für das Präsidentenamt mehr gehabt, der so „tough“ sei.

Wie sich nun herausstellt, will Musk es nicht bei schmeichelnden Worten für Trump belassen, sondern auch seinen gewaltigen Reichtum nutzen, um seinem bevorzugten Kandidaten zu helfen. Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ will er bis zur Wahl im November 45 Millionen Dollar im Monat an eine kürzlich gegründete Organisation spenden, die sich im Wahlkampf für Trump einsetzt. Das hieße, er würde weit mehr als 100 Millionen Dollar ausgeben, um Trump zurück ins Weiße Haus zu verhelfen – auch für amerikanische Verhältnisse eine gewaltige Summe.

Der Chef des amerikanischen Automobil­herstellers Tesla: Elon MuskReuters

Die bislang größte bekannte Spende im laufenden Wahlkampf kam von Timothy Mellon aus der Bankiersfamilie Mellon, der unlängst 50 Millionen Dollar zugunsten von Trumps Kampagne gab. Diese Gönner bringen Trump, der mit Blick auf Wahlkampfspenden lange ge­genüber seinem Rivalen Joe Biden zurücklag, auch finanziell in eine immer bessere Position. Für den am­tierenden Präsidenten ist das umso schmerzlicher, als es um seine Kandidatur nach einer missglückten Fernsehdebatte mit Trump noch immer Zweifel gibt. Medienberichten zufolge haben ei­nige Großspender sogar gesagt, sie würden ihre Zuwendungen einfrieren, falls Biden der Kandidat der Demokraten bleibt.

Trump kann auch auf enge Weggefährten von Musk bauen

Trump weiß nicht nur Musk selbst auf seiner Seite, sondern auch einen Kreis enger Weggefährten um den Tesla-Chef. Der wortgewaltigste davon ist David Sacks, ein Unternehmer und Investor, der wie Musk ursprünglich aus Südafrika kommt. Musk und Sacks kennen sich seit Langem, sie gehören beide zur sogenannten Paypal-Mafia, also dem Netzwerk von Gründern und früheren Führungskräften aus den Anfangsjahren des Bezahldienstes, die später auch mit anderen Unternehmen erfolgreich waren.

Sowohl Musk als auch Sacks haben sich in den vergangenen Jahren politisch umorientiert. Musk hat nach eigener Aussage 2016 für Hillary Clinton und 2020 für Joe Biden gestimmt, Sacks hat Clintons Wahlkampf finanziell unterstützt und sich nach dem Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 noch deutlich von Trump distanziert. Er sagte damals, Trump habe sich „selbst disqua­lifiziert“, jemals wieder für ein nationales politisches Amt zu kandidieren. Nun aber schlägt er ganz andere Töne an.

David Sacks ist früherer operativer Chef des Bezahldienstes Paypal und heute Vorstandsvorsitzender des sozialen Netzwerks Yammer.Picture Alliance

Nach dem Attentat am Samstag bejubelte er Trump als „Helden“, am Montagabend hatte er sogar einen prominenten Rednerplatz auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee. Vor wenigen Wochen hat er in seiner Villa in San Francisco schon ein Abendessen mit Trump veranstaltet, um Spenden für ihn zu sammeln. Er ist auch einer der Moderatoren des in der Technologiebranche weithin gehörten Podcasts „All-In“, Trump war hier kürzlich zu Gast. Sacks hat auch schon den jetzt von Trump zum Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten ernannten J.D. Vance finanziell unterstützt – und am Montag dessen Ernennung ausdrücklich begrüßt.

Ein anderer prominenter Trump-Anhänger aus Musks Dunstkreis ist Joe Lonsdale. Er gehört nach einem Bericht der „New York Times“ zu den treibenden Kräften der

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