29.1.2025
US-Zölle: Harter Schlag für die deutsche Pharmaindustrie
Auswirkungen von US-Zöllen auf die deutsche Pharmaindustrie

Auswirkungen von US-Zöllen auf die deutsche Pharmaindustrie

Die deutsche Pharmaindustrie blickt mit Sorge auf die angekündigten US-Zölle unter Präsident Trump. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Pharmaunternehmen. Etwa ein Viertel der Exporte geht in die USA, was das Land zum größten Abnehmer deutscher Pharmazeutika macht. Gleichzeitig sind die USA auch der größte Lieferant pharmazeutischer Produkte nach Deutschland. Diese wechselseitige Abhängigkeit macht die Branche besonders anfällig für Handelskonflikte.

Wie die Süddeutsche Zeitung weiter ausführt, ist der Anteil der Wertschöpfung, der vom US-Geschäft abhängt, in keiner anderen Branche so hoch wie in der Pharmaindustrie. Andreas Baur, Handelsökonom beim Ifo-Institut, beziffert diesen Anteil auf 14,4 Prozent. Im Vergleich dazu liegt der Wert für die gesamte deutsche Wirtschaft bei 7,3 Prozent. Die Bedeutung der Pharmaindustrie für den deutschen Wirtschaftsstandort wird auch durch die hohe Beschäftigtenzahl unterstrichen: Fast 133.000 Menschen arbeiten in der Branche.

Laut einem Bericht des Focus drohen Zölle von bis zu 20 Prozent auf Waren und Dienstleistungen aus Europa. Besonders hart würden diese Zölle kleinere Pharmaunternehmen treffen, die im Gegensatz zu den großen Konzernen meist keine globalen Standorte haben und stärker auf den US-Markt angewiesen sind. Wie der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) betont, macht die Struktur der Branche sie anfällig: 70 Prozent der Pharmafirmen in Deutschland sind kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten.

Die taz berichtet über die Einschätzung des Ökonomen Sebastian Dullien, der vor negativen Auswirkungen der US-Zölle auf die deutsche Wirtschaft warnt. Dullien befürchtet einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, insbesondere in der Industrie. Er betont die Bedeutung des Exportgeschäfts für Branchen wie Maschinenbau, Pharma und Automobilindustrie, für die die USA das wichtigste Abnehmerland sind. Zölle von mindestens 10 Prozent auf amerikanische Importe würden die deutschen Produkte verteuern und die Nachfrage in den USA senken, was letztlich zu Stellenabbau führen könnte.

Morningstar DBRS analysiert die Auswirkungen der Zollpolitik auf europäische Unternehmen und hebt die besondere Betroffenheit der Automobil- und Pharmaindustrie hervor. Pharmazeutische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und chemische Produkte machen den Löwenanteil der EU-Exporte in die USA aus und wären daher am stärksten von möglichen Zöllen betroffen. Die kurzfristigen Auswirkungen der US-Zölle auf den europäischen Pharmasektor könnten jedoch aufgrund der unelastischen Nachfrage nach Medikamenten und der Möglichkeit, dass sich die Zölle eher gegen China richten, etwas anders aussehen.

Links zu den verwendeten Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/trumps-drohungen-warum-zoelle-fuer-deutsche-pharmaunternehmen-besonders-hart-waeren-li.3180255
  • https://www.morningstar.de/de/news/256994/europ%C3%A4ische-automobil--und-pharmaindustrie-stark-von-us-z%C3%B6llen-betroffen.aspx
  • https://www.focus.de/finanzen/wirtschafts-news/autos-pharma-metall-zoelle-von-20-prozent-drohen-diese-deutschen-branchen-werden-unter-trump-leiden_a77bb266-26e5-483f-9e77-1e84349bf94d.html
  • https://taz.de/Angekuendigte-US-Zoelle/!6047356/
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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