Die Vendée Globe, die als härtestes Segelrennen der Welt gilt, bietet derzeit ein spannendes Schauspiel. An der Spitze liefern sich drei französische Skipper ein atemberaubendes Geschwindigkeitsduell im Pazifik. Charlie Dalin (MACIF), Yoann Richomme (Paprec Arkéa) und Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) haben sich für eine Route entlang der Antarktis entschieden und erreichen dabei extreme Geschwindigkeiten. Yoann Richomme wird von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit den Worten zitiert: "Wir drei haben uns zu einem Speed-Rennen mitten im Pazifik entschieden. Wir wollten mal sehen, wer das schnellste Boot hat. Wahnsinn." Das Trio hat den entlegensten Punkt der Erde, Point Nemo, bereits passiert und könnte, laut FAZ, sogar den bestehenden Rekord von Armel Le Cléac'h aus dem Jahr 2016 brechen.
Der deutsche Teilnehmer Boris Herrmann (Malizia - Seaexplorer) kämpft sich unterdessen auf Platz acht durch die schwierigen Bedingungen des Südpolarmeeres. Der NDR zitiert ihn: "Der Wind ist ziemlich unbeständig, die See ist chaotisch. Das Boot hüpft ein wenig hin und her, manchmal bleibt es in den Wellen ein wenig stehen." Trotz der widrigen Bedingungen und kleinerer Reparaturen, die ihn laut yacht.de "ein paar Meilen und ein bisschen Zeit gekostet" haben, bleibt Herrmann zuversichtlich. Er setzt darauf, dass die Stärken seines speziell für extreme Bedingungen konzipierten Bootes im weiteren Rennverlauf zum Tragen kommen. Die Kälte im Südpolarmeer macht dem Hamburger jedoch zu schaffen: "An Deck will man nicht sein. Das Wasser hat sechs Grad oder weniger und verdammt kalt ist es auch noch", so Herrmann gegenüber yacht.de. Trotzdem herrscht gute Stimmung an Bord, wie diverse Videobotschaften zeigen, in denen er beispielsweise voller Stolz eine Schneekugel mit dem Bild seiner Hündin Lilli präsentiert, wie der NDR berichtet.
Während die Spitzengruppe auf Rekordjagd geht, kämpfen die übrigen Teilnehmer mit den Herausforderungen der Vendée Globe. Pip Hare, die nach einem Mastbruch mit einem Notrigg segelt, hofft laut NDR, Melbourne noch vor Silvester zu erreichen. Auch andere Skipper haben mit technischen Problemen und Schäden zu kämpfen, berichtet yacht.de. Das Rennen beweist einmal mehr seine Unberechenbarkeit und Härte.
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