Die Weitergabe von Vermögen innerhalb von Familien ist ein Thema, das in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Während die einen von üppigen Erbschaften und Schenkungen profitieren, geht ein großer Teil der Bevölkerung leer aus. Wie die FAZ berichtet, gaben fast die Hälfte der Befragten einer Umfrage an, noch nie etwas geerbt zu haben. Gleichzeitig verzeichnen die Finanzämter in Deutschland Rekordwerte bei den steuerpflichtigen Erbschaften und Schenkungen.
Besonders auffällig ist der Anstieg bei der Weitergabe von Betriebsvermögen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat sich das Volumen der übertragenen Firmen und Unternehmensanteile im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dieser Trend lässt sich unter anderem auf die attraktiven steuerlichen Regelungen für Betriebsvermögen zurückführen.
Doch nicht nur Unternehmen, auch Immobilien und Geldvermögen machen einen Großteil der vererbten und verschenkten Werte aus. Die hohen Freibeträge bei der Erbschaft- und Schenkungssteuer sorgen dafür, dass ein Großteil der Vermögensübertragungen am Fiskus vorbei geschieht. Kritiker bemängeln, dass dieses System die soziale Ungleichheit in Deutschland weiter verschärft.
Experten fordern daher eine Reform der Erbschaftssteuer, um für mehr Gerechtigkeit bei der Vermögensverteilung zu sorgen. So könnten die Freibeträge gesenkt oder die Steuersätze für hohe Erbschaften angehoben werden. Auch eine stärkere Berücksichtigung von Vermögen bei der Finanzierung sozialer Leistungen wird diskutiert.
Fest steht: Das Thema Erben und Vererben wird die deutsche Gesellschaft in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Der demografische Wandel und die zunehmende Vermögenskonzentration dürften den Druck auf die Politik erhöhen, Lösungen für eine gerechtere Vermögensverteilung zu finden.
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