Am 7. Dezember 2024 hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) seinen 14. Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Die Gründung fand in Parchim statt, wie die Zeit berichtet. Den Vorsitz übernimmt eine Doppelspitze, bestehend aus Friedrich Straetmanns und Melanie Dango. Straetmanns, Staatssekretär im Justizministerium in Schwerin, und Dango, Pastorin aus Stavenhagen, erhielten bei der Gründungsversammlung 75 bzw. 81,8 Prozent der Stimmen. Die Presse war laut dpa von der Wahl des Landesvorstands ausgeschlossen.
Friedrich Straetmanns, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Linken und als Favorit der Parteizentrale gehandelt, führt die Landesliste des BSW für die Bundestagswahl im Februar 2025 an. Er erhielt dafür 76,2 Prozent der Stimmen. Melanie Dango belegt mit 85,8 Prozent den zweiten Platz auf der Liste. Wie der NDR meldet, gab es für beide Positionen keine Gegenkandidaten.
Straetmanns und Wagenknecht kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit als Fraktionskollegen im Bundestag. Der 63-Jährige war zuvor Mitglied der SPD, der WASG und bis August 2024 der Linken. Dango hingegen bezeichnet sich selbst als politischen Neuling. Ihr seien die Themen soziale Gerechtigkeit und Frieden besonders wichtig, berichtet der Stern.
Toralf Herzer, Fraktionsvorsitzender des BSW in der Rostocker Bürgerschaft, hatte ursprünglich ebenfalls für den Landesvorsitz kandidieren wollen. Nach einer Zoom-Konferenz mit den Mitgliedern zog er seine Kandidatur jedoch zurück. Er begründete seinen Rückzug laut Welt damit, dass er keine Chance gegen Straetmanns gehabt hätte und die Einheit der Partei wichtiger sei. Der Rostocker Politikwissenschaftler Jan Müller sieht in diesem Vorgang, ebenso wie im Ausschluss der Öffentlichkeit von der Vorstandswahl, Anzeichen dafür, dass die Partei zentral gesteuert wird. Die Wahl Dangos zur Co-Vorsitzenden überraschte ihn laut dpa, da sie bisher politisch kaum in Erscheinung getreten war.
Die BSW-Co-Bundesvorsitzende Amira Mohamed Ali unterstrich in Parchim die Bedeutung starker Abgeordneter. In ihrer Rede übte sie laut NDR scharfe Kritik an der aktuellen Bundespolitik, insbesondere an den Grünen, und forderte ein Ende der Unterstützung der Ukraine sowie Verhandlungen mit Russland. Der Deutsche Journalistenverband kritisierte den Ausschluss der Öffentlichkeit von der Vorstandswahl als Angriff auf die Pressefreiheit.
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