September 28, 2024
Wintersemester: 1.600 Studierende im Norden suchen dringend Wohnheimplätze

Wintersemester: Knapp 1.600 Studierende im Norden ohne Wohnheimplatz

Mit dem Beginn des Wintersemesters spitzt sich die Lage auf dem studentischen Wohnungsmarkt im Norden Deutschlands zu. Wie das Studentenwerk Schleswig-Holstein mitteilte, warten knapp 1.600 Bewerberinnen und Bewerber auf einen Platz in einem öffentlich geförderten Wohnheim. „Wohnraum ist grundsätzlich knapp und die Mieten auf dem freien Markt explodieren“, erklärte eine Sprecherin des Studentenwerks gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Obwohl im Laufe des Septembers bereits über 700 Studenten in Wohnheime einziehen konnten, reicht die Anzahl der Plätze bei Weitem nicht aus. Lediglich 5,6 Prozent der Studierenden können derzeit vom Studentenwerk mit einem Wohnheimplatz versorgt werden. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 9,6 Prozent. Die angespannte Situation wird durch die steigende Zahl an Studierenden und die sich verschlechternde finanzielle Lage vieler Studenten zusätzlich verstärkt. Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Bewerbungen mit fast 6.000 einen neuen Höchststand. Das Studentenwerk betont, dass Studenten „mehr denn je auf günstigen Wohnraum angewiesen“ seien.

Um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken, setzt das Studentenwerk auf den Bau neuer Wohnheime und die Sanierung bestehender Gebäude. Vor allem in Lübeck, wo die Wohnheimplatzsituation besonders prekär ist, werden neue Wohnheime dringend benötigt. Das Studentenwerk appelliert an die Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Das geht nur, wenn alle Parteien – wir, Stadt, Land, Hochschulen – an einem Strang ziehen.“ Auch die Sanierung vieler bestehender Wohnheime, die sich „am Ende ihres Lebenszyklus“ befinden, sei finanziell ohne Unterstützung nicht zu stemmen. Aktuell befinden sich in Flensburg und Kiel zwei Bauprojekte mit jeweils rund 160 neuen Wohnheimplätzen in der Umsetzung.

Neben den klassischen Wohnheimplätzen vermittelt das Studentenwerk auch sogenannte Wohnpartnerschaften. Bei diesem Modell unterstützen Studenten Familien, Senioren oder Menschen mit Behinderungen im Alltag und erhalten im Gegenzug ein günstiges Zimmer. „Bei den Partnerschaften gilt die Regel: pro Quadratmeter Wohnraum eine Stunde Hilfe im Monat“, erklärt das Studentenwerk.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-09/28/fast-1-600-studierende-im-norden-noch-ohne-wohnheimplatz, dpa

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