15.2.2025
Zölle und der Welthandel: Fragmentierung, Risiken und neue Handelswege
Auswirkungen von Zöllen auf den Welthandel

Auswirkungen von Zöllen auf den Welthandel

Die Auswirkungen von Zöllen auf den Welthandel sind vielschichtig und komplex. Wie eine Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte, über die die F.A.Z. berichtete, zeigt, reagiert Europa auf geopolitische Veränderungen mit einer Neuausrichtung seines Außenhandels, stärkt die Beziehungen zu politisch nahestehenden Nationen und reduziert gleichzeitig den Handel mit Ländern wie Russland. Ein überraschendes Ergebnis dieser Studie war, dass der durch die Sanktionen gegen Russland ausgelöste Anstieg der Energiepreise ähnliche Auswirkungen auf den Handel hatte wie die Covid-Pandemie.

Zölle selbst stoppen den Handel nicht unbedingt, wie Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, in einer Diskussion zur Sicherheitskonferenz in München betonte. Wie die F.A.Z. berichtete, beeinflussen Zölle jedoch die Produktionsbedingungen, deren Anpassung mehrere Jahre dauern kann. Titzrath betonte auch die Bedeutung des Freihandels und die Notwendigkeit, ihn zu verteidigen, insbesondere im Hinblick auf die etablierten Handelsbeziehungen mit Asien, vor allem China.

Die Einführung von Zöllen kann zu einer Fragmentierung des Handels führen, was, laut Fabrizio Campelli, im Vorstand der Deutschen Bank verantwortlich für die Unternehmens- und Investmentbank, die Bedeutung des Risikomanagements für Banken erhöht. Wie die F.A.Z. weiter berichtete, müssten Unternehmen aufgrund längerer Lieferketten mehr Risiken eingehen. Ein neuer Kalter Krieg hingegen wäre sehr negativ, da er zu einem Rückgang des Welthandels führen würde. Campelli wies darauf hin, dass der Handel im Kalten Krieg 15 bis 16 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmachte, heute aber fast 50 Prozent.

Zölle können Unternehmen dazu zwingen, neue Handelskorridore zu suchen, was Banken bei der Unterstützung unterstützen können. Laut Campelli besteht das Risiko für Unternehmen in der Disruption durch einen Nachfrageschock, wenn Exporte durch Zölle verteuert werden. Längere Lieferketten erhöhen die Risiken. Die neuen Handelskorridore stellen auch die Logistik vor Herausforderungen. Titzrath sieht die beste Antwort in der Aufrechterhaltung und Verteidigung der etablierten Infrastruktur und betont den Investitionsbedarf für Häfen in Deutschland.

Die Schaffung einer Währungsalternative zum Dollar durch die Brics-Staaten sieht Campelli skeptisch. Wie die F.A.Z. berichtet, verfolgten die Staaten zu unterschiedliche Ziele. Der Dollar habe als führende Reservewährung eine robuste Position, auch aufgrund der Größe und Bedeutung des amerikanischen Kapitalmarktes. Campelli befürwortet die Verwirklichung der Kapitalmarktunion, um die weltweite Akzeptanz des Euros zu erhöhen und europäischen Unternehmen einen besseren Zugang zu Kapital zu ermöglichen.

Wie die Tagesschau in einem FAQ zum Thema Zölle ausführt, hatte Trump Zölle als Druckmittel eingesetzt, um politische Ziele zu erreichen, wie z.B. eine bessere Grenzsicherung durch Kanada oder ein härteres Vorgehen Mexikos gegen Drogenschmuggel. Auch die Erhöhung der Zölle auf chinesische Produkte wurde unter anderem mit "Diebstahl geistigen Eigentums" begründet. Die EU reagierte auf die von Trump angekündigten Zölle mit der Ankündigung von Gegenmaßnahmen. Experten sind sich weitgehend einig, dass Handelskriege keine Gewinner kennen.

Laut Deutschlandfunk würden US-Zölle auf deutsche Exporte besonders Schlüsselindustrien wie Autobau, Chemie und Maschinenbau schaden. Kanada, Mexiko und China kündigten Gegenmaßnahmen an. Die Zölle auf Stahl und Aluminium sollen alle Staaten betreffen, außer Australien. Ein eskalierender Handelskonflikt würde die Inflation erhöhen und das weltweite Wachstum lähmen. Deutschland wäre auch indirekt betroffen, da deutsche Unternehmen in Mexiko die USA beliefern.

Das Europäische Parlament, wie auf seiner Webseite berichtet, hat die Auswirkungen von Zöllen auf die transatlantischen Beziehungen diskutiert und eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gefordert. Die EU-Kommission warnte, dass Zölle rechtswidrig und wirtschaftlich schädlich seien und letztlich US-Bürger belasten würden. Sollten Verhandlungen scheitern, könnte die EU Gegenzölle einführen oder eine Beschwerde bei der WTO einreichen.

Verwendete Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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