Der bayerische Tourismus blickt auf ein Rekordjahr 2024 zurück. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, konnte der Freistaat mit 40,6 Millionen Gästen einen neuen Höchststand verzeichnen. Dies entspricht einem Anstieg von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023. Auch die Zahl der Übernachtungen erreichte mit knapp 103 Millionen ein Allzeithoch. Damit hat sich Bayern endgültig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt und die Höchstwerte aus dem Vor-Pandemiejahr 2019 übertroffen.
Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) zeigte sich, laut Zeit, stolz auf die „gesamte Tourismusfamilie“ und bezeichnete die Rekordbilanz als Beweis für die Stärke und Anziehungskraft der bayerischen Reiseziele. Auch für 2025 erwartet sie trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage positive Entwicklungen. Die Reiselust der Menschen sei ungebrochen, so Kaniber wie die Zeit wiedergibt. „Wer spart, tut dies in erster Linie nicht beim Urlaub.“
Wie die Süddeutsche Zeitung, ebenfalls unter Berufung auf die dpa, berichtet, kamen die meisten ausländischen Gäste 2024 aus den USA (1,1 Millionen), gefolgt von Österreich (gut 1 Million). Dahinter platzieren sich die Niederlande, die Schweiz und Italien. Der Großteil der Bayern-Touristen, etwa drei Viertel, reiste jedoch aus Deutschland an. Erholungstendenzen zeigten sich laut Kaniber, wie der Merkur berichtet, auch bei den Gästezahlen aus China, einem Markt mit „enormem Potenzial“.
Die positive Entwicklung verteilte sich, laut Süddeutscher Zeitung, auf alle bayerischen Tourismusregionen, wobei Oberbayern mit einem Plus von 6,6 Prozent und 19 Millionen Besuchern, fast die Hälfte aller Ankünfte, den größten Zuwachs verzeichnete. Franken folgte mit gut 10 Millionen Gästen (+ 4 Prozent) vor Allgäu/Bayerisch-Schwaben (6 Millionen, +2,7 Prozent) und Ostbayern (5,3 Millionen, +0,4 Prozent). Besonders die Städte profitierten 2024 vom Tourismus, wie die FAZ, in Berufung auf die dpa, berichtet. München verzeichnete dank des Konzertsommers und der Fußball-Europameisterschaft ein Plus von 8,8 Prozent bei den Gästeankünften (knapp 9,3 Millionen). Andere Städte wie Landshut, Amberg und Würzburg konnten noch höhere Zuwächse erzielen.
Trotz der Rekordzahlen zeichnet Angela Inselkammer, Präsidentin des Branchenverbands Dehoga Bayern, laut Merkur, ein kritisches Bild der Lage im Gastgewerbe. „Den meisten Betrieben steht das Wasser bis zum Hals“, wird sie zitiert. Steigende Kosten konnten nicht an die Gäste weitergegeben werden, sodass trotz guter Besucherzahlen in vielen Betrieben kaum Gewinn übrig bleibe. Hinzu komme der anhaltende Personalmangel. Inselkammer, so der Merkur, fordert deshalb eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent und Änderungen beim Arbeitszeitgesetz.
Während die ersten vier Monate des Jahres 2024 laut Bayerischem Landesamt für Statistik noch positive Zuwächse bei Gästeankünften und Übernachtungen zeigten, verzeichnete der April 2024 erstmals im Jahresverlauf leichte Rückgänge. Wie das Landesamt berichtet, könnten die früheren Osterferien im Vergleich zum Vorjahr eine mögliche Ursache für diese Entwicklung sein.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/10/mehr-als-40-millionen-gaesterekord-in-bayern
https://www.sueddeutsche.de/bayern/tourismus-mehr-als-40-millionen-gaesterekord-in-bayern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250210-930-370450
https://www.merkur.de/bayern/gaesterekord-in-bayern-noch-nie-kamen-so-viele-reisende-93563077.html
https://www.statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2024/pm146/index.html