Die Bergung der Trümmerteile der eingestürzten Carolabrücke in Dresden gestaltet sich weiterhin schwierig. Nach dem Fund mehrerer Weltkriegsbomben muss das Sicherheitskonzept für die Arbeiten überarbeitet werden. Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, erklärte André Mauermeister, Chef des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Sachsen, dass die Pläne zur Bergung und zum Abriss der verbliebenen Brückenstränge angepasst werden müssten.
Bereits am 8. Januar wurde ein Blindgänger mit Zünder im Flussbett gefunden und entschärft, was eine großangelegte Evakuierung der Altstadt zur Folge hatte. Wie mdr.de berichtete, mussten rund 10.000 Menschen ihre Wohnungen, Hotels und Arbeitsplätze verlassen. Nur eine Woche später wurden zwei weitere Bomben – diesmal ohne Zünder – entdeckt. Mauermeister vermutet, dass diese Bomben wahrscheinlich bereits entschärft und anschließend im Fluss abgelegt wurden. Die Tagesschau bestätigte diese Information ebenfalls mit Verweis auf den MDR.
Die Dresdner Entsorgungsfirma Centro, die mit dem Rückbau beauftragt ist, hat die Arbeiten im Uferbereich vorerst eingestellt. Centro-Geschäftsführer Mathias Lindenlaub erklärte gegenüber der DPA (via Zeit), dass die Situation nach den Bombenfunden nicht mehr tragbar und die Gefahr für die Mitarbeiter zu groß sei. Er wies außerdem Berichte zurück, wonach sich Baggerfahrer geweigert hätten, weiterzuarbeiten. Wie die Zeit berichtete, betonte Lindenlaub, die Fahrer hätten sich stets sicher gefühlt, doch die zwei Bombenfunde innerhalb von 24 Stunden hätten eine Neubewertung der Lage erforderlich gemacht.
Die Suche nach weiteren Blindgängern gestaltet sich schwierig. Wie die Zeit unter Berufung auf die DPA berichtet, erklärte Mauermeister, dass eine Kampfmittelsondierung in der Elbe aufgrund von Stahlresten und anderen Materialien im Wasser schwierig sei. Die baubegleitende Kampfmittelräumung, die nun durchgeführt wird, sei die „risikoreichste Methode“. Möglicherweise könnten ferngesteuerte Bagger zum Einsatz kommen.
Dresden wurde im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardiert und im Februar 1945 durch britische und amerikanische Luftangriffe großflächig zerstört. Auch 80 Jahre später werden bei Bauarbeiten im Stadtgebiet immer wieder Blindgänger gefunden. Wie die Polizei Sachsen auf ihrer Website mitteilte, wurde bei einem weiteren Bombenfund an der Carolabrücke am 8. Januar 2025 ein Sperrkreis von 1.000 Metern eingerichtet.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/04/bomben-experte-sicherheitskonzept-an-carolabruecke-pruefen
https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-carolabruecke-verdaechtiger-gegenstand-in-der-elbe-gefunden-100.html
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/bombe-entschaerfen-carolabruecke-elbe-abriss-100.html
https://www.polizei.sachsen.de/de/92531.htm