Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat in Berlin begonnen. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der DPA berichtet, fordert die EVG ein verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite. Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay betonte in Berlin den Bedarf nach einem höheren Angebot mit kürzerer Laufzeit. Die bisherige Offerte sei "im Augenblick zu wenig in viel zu langer Laufzeit". Die EVG drängt auf einen schnellen Abschluss noch vor der Bundestagswahl.
Die Gespräche, die am Montagmorgen in Berlin begannen, sollen bis Mittwoch andauern. Ein schneller Abschluss noch in dieser Runde ist laut Ingenschay unrealistisch. Es müsse sich nun zeigen, ob die Bahn ihrerseits an einem zügigen Abschluss interessiert sei. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler betonte die engen finanziellen Spielräume des Unternehmens, unterstrich aber gleichzeitig die Notwendigkeit, die Leistungen der Beschäftigten angemessen zu honorieren. Wie die Zeit die Aussage Seilers wiedergibt, erklärte dieser: "Wir haben bereits in der ersten Runde ein Angebot vorgelegt, um deutlich zu machen, dass wir konstruktiv und zügig verhandeln wollen".
Die Positionen beider Seiten liegen jedoch noch weit auseinander. Die EVG fordert 7,6 Prozent mehr Lohn sowie ein zusätzliches Schichtarbeitergeld von 2,6 Prozent, das teilweise in freie Tage umgewandelt werden kann. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Bahn strebt die EVG zudem eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2027 an.
Das Angebot der Bahn aus der ersten Verhandlungsrunde, wie es beispielsweise im Artikel der Zeit vom 4. Februar 2025 dargestellt wird, umfasste stufenweise 4 Prozent mehr Lohn sowie das geforderte Schichtarbeitergeld von 2,6 Prozent. Die Laufzeit dieses Angebots beträgt 37 Monate. Aktuell sind Warnstreiks aufgrund der Friedenspflicht, die noch bis Ende März gilt, nicht möglich.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind von großer Bedeutung für die rund 180.000 Beschäftigten des Konzerns. Ein zentrales Thema ist die Forderung der EVG nach einer deutlichen Lohnerhöhung, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten auszugleichen. Die Bahn argumentiert mit ihrer angespannten finanziellen Lage und verweist auf die Notwendigkeit, die Kosten im Griff zu behalten. Die Verhandlungen finden vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl statt, was den Druck auf beide Seiten erhöht.
Der Ausgang der Tarifverhandlungen ist offen. Es bleibt abzuwarten, ob sich beide Seiten auf einen Kompromiss einigen können. Sollte dies nicht gelingen, könnten nach Ablauf der Friedenspflicht Streiks drohen, die den Bahnverkehr erheblich beeinträchtigen könnten.
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