3.2.2025
Grönlandeis: Immer größere Gletscherspalten durch Klimawandel
Grönlands Eisschild: Gletscherspalten und Klimawandel

Grönlands Eisschild: Gletscherspalten und Klimawandel

Der grönländische Eisschild ist von einem Netzwerk aus Gletscherspalten durchzogen, die durch die Bewegung und das Schmelzen des Eises entstehen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, zeigen neue Forschungsergebnisse, dass diese Spalten sich in den letzten Jahren schneller vergrößert und vertieft haben als bisher beobachtet. Eine im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlichte Studie einer internationalen Forschungsgruppe, über die auch die dpa berichtet, analysierte Satellitendaten des Eisschildes aus den Jahren 2016 bis 2021. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Gletscherspalten an den schnell fließenden Rändern des Eisschildes deutlich größer und tiefer geworden sind.

Gletscherspalten entstehen durch die ungleichmäßige Bewegung des Eises. Wie in der FAZ erläutert, fließt das Eis an der Oberfläche und in der Mitte des Gletschers oft schneller als an den Rändern oder in tieferen Schichten. Die daraus resultierenden Spannungen führen zur Bildung von keilförmigen Rissen im Eis. Der Klimawandel verstärkt diesen Prozess, indem höhere Temperaturen das Eis schneller schmelzen lassen und den Eisfluss beschleunigen. Dadurch weiten sich die Risse aus und dringen tiefer in das Eis vor. Die Studie zeigt, dass das Volumen der Gletscherspalten in einigen Bereichen des Eisschildes um bis zu 25 Prozent (mit einer Fehlermarge von etwa zehn Prozent) zugenommen hat.

Laut dpa-Meldung in der FAZ erklärt der Hauptautor der Studie, Tom Chudley von der Durham University, dass in einer sich erwärmenden Welt mit der Bildung von mehr Gletscherspalten zu rechnen ist. Das schnellere Fließen der Gletscher als Reaktion auf die Erwärmung der Ozeane und das Schmelzwasser, das die Spalten füllt und die Risse tiefer in das Eis drückt, seien die Ursachen. Mitautor Ian Howat, Direktor des Byrd Polar & Climate Research Center an der Ohio State University, ergänzt, dass wachsende Gletscherspalten die Mechanismen verstärken, die die Bewegung der Gletscher beschleunigen. Wasser und Wärme dringen tiefer in das Eis ein, und das Kalben von Eisbergen wird beschleunigt. Dieser Dominoeffekt könnte den Eisverlust in Grönland weiter beschleunigen.

Die Folgen des beschleunigten Eisverlustes sind gravierend. Wie in der FAZ berichtet, hat Grönland seit 1992 bereits etwa 14 Millimeter zum Anstieg des Meeresspiegels beigetragen. Setzt sich der Trend fort, könnte das Schmelzwasser des Eisschildes bis 2100 den globalen Meeresspiegel um bis zu 30 Zentimeter anheben. Würde das gesamte Eis Grönlands schmelzen, stiege der Meeresspiegel um etwa sieben Meter.

Verwendete Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/risse-im-groenlandeis-wachsen-immer-schneller-110272447.html

https://tc.copernicus.org/articles/15/897/2021/tc-15-897-2021-discussion.html

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2011GL048491

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2020.00065/pdf

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