Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat mit seiner kanadischen Amtskollegin, Handelsministerin Mary Ng, über den Handelsstreit zwischen den USA und Kanada telefoniert. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, stand im Zentrum des Gesprächs die von Ex-US-Präsident Donald Trump gegen Kanada verhängten und zwischenzeitlich ausgesetzten Zölle. Zusätzlich wurde die kanadische G7-Präsidentschaft thematisiert. Kanada hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne. Das Wirtschaftsministerium bezeichnete das Gespräch als konstruktiv und vertrauensvoll. Es habe die gemeinsame Position unterstrichen, dass Zollspiralen letztlich keine Gewinner hervorbringen.
Wie die Zeit in einem weiteren Artikel ausführt, hatte Trump auch mit Zöllen auf EU-Importprodukte gedroht. Habeck warnte die US-Regierung vor einem Handelskrieg mit Europa und betonte die Bereitschaft der EU zu Gegenzöllen. Der drohende nordamerikanische Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft konnte zumindest vorerst abgewendet werden. Trump lenkte kurz vor Inkrafttreten der angedrohten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada ein und verschob die Handelsbeschränkungen um mindestens 30 Tage. Als Grund für Trumps Einlenken werden Zugeständnisse der beiden Länder, vor allem im Bereich der Grenzsicherung, genannt.
Der Handelsstreit zwischen den USA und Kanada im Bereich der Forstwirtschaft ist ein langjähriger Konflikt. Wie Wikipedia erläutert, geht es im Kern um die Behauptung der USA, dass die kanadische Holzindustrie durch staatliche Subventionen unfaire Vorteile genießt. Die USA argumentieren, dass die von den Provinzen festgelegten Gebühren für die Holzernte (Stumpage Fees) künstlich niedrig seien und einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber US-amerikanischen Holzunternehmen darstellen. Kanada hingegen bestreitet diese Vorwürfe.
Die BBC berichtete 2017 über die Verhängung neuer Zölle auf kanadisches Nadelholz durch die USA. Die US-Regierung begründete dies mit angeblichen Subventionen der kanadischen Holzindustrie. Kanada kündigte an, seine Interessen entschieden zu verteidigen. Der damalige Premierminister Justin Trudeau betonte die Bedeutung guter Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern, pochte aber gleichzeitig auf die Einhaltung fairer Regeln.
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