Die Einwanderung spielt eine zentrale Rolle im deutschen Arbeitsmarkt, insbesondere angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. Wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung, basierend auf Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Hochschule Coburg, zeigt, benötigt Deutschland in den kommenden Jahrzehnten jährlich mindestens 260.000 Zuwanderer, um den Bedarf der Wirtschaft zu decken. (Spiegel)
Der Fokus liegt dabei vor allem auf Fachkräften aus Drittstaaten außerhalb der EU. Die Studie betont, dass trotz Berücksichtigung inländischer Potenziale wie höhere Geburtenrate und steigende Erwerbsbeteiligung, der Bedarf an Arbeitskräften nicht gedeckt werden kann. (Spiegel)
Eine OECD-EU-Studie verdeutlicht jedoch auch die Herausforderungen, die mit der Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt verbunden sind. Wie der Spiegel berichtet, arbeiten in Deutschland überproportional viele Migranten in gering qualifizierten Jobs im Niedriglohnsektor. (Spiegel) Dies steht im Kontrast zu den Bemühungen, hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben.
Die New York Times berichtete bereits 2014 über Deutschlands Bemühungen, qualifizierte Einwanderer anzuwerben, um dem wachsenden Bedarf an Fachkräften, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Ingenieurwesen, entgegenzuwirken. (New York Times) Das Land hat in den vergangenen Jahren die Anerkennung ausländischer Qualifikationen erleichtert und Aufenthaltsgenehmigungen für Fachkräfte vereinfacht.
Gleichzeitig zeigt sich, wie Telepolis in einem Artikel aus dem Jahr 2017 hervorhob, dass die Bedürfnisse der Migranten selbst oft zu kurz kommen. (Telepolis) Die Frage nach Qualifikationen, die den Migranten auch in ihren Herkunftsländern nützen, wird oft nicht gestellt. Stattdessen konzentriert sich die Debatte häufig auf die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, ohne die Rückkehroptionen oder den Bedarf an nachhaltigen Qualifizierungsmaßnahmen zu berücksichtigen.
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