18.10.2024
Erinnerungsaktion für Opfer politischer Verfolgung in Dresden

Aktion des Vereins Russischsprachiger Demokraten in Dresden

Der Verein Russischsprachige Demokratinnen und Demokraten möchte in Dresden mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion an die Opfer von politischer Willkür erinnern. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, findet die Veranstaltung am Sonntag in der Dresdner Innenstadt statt. Der Verein wurde im Juli diesen Jahres gegründet.

"Rückkehr der Namen" - Gedenken an Opfer in Sowjetunion und DDR

Die Aktion steht unter dem Motto "Rückkehr der Namen". Geplant ist, an diesem Tag den Menschen zu gedenken, die in der ehemaligen Sowjetunion und der DDR Opfer politischer Repressalien wurden. "Natürlich ziehen wir damit auch Parallelen zur Situation im heutigen Russland", sagte Organisator Maxim Andreev der Deutschen Presse-Agentur. Geplant ist, am Denkmal "Steine des Anstoßes" vor der Kreuzkirche die Namen von Opfern der Sowjetunion und der DDR-Diktatur zu verlesen.

Laut Andreev findet die Aktion "Rückkehr der Namen" - so heißt auch ein Erinnerungsprojekt in München - inzwischen weltweit Anklang. Bereits in den 1980er Jahren traten Menschen in der Sowjetunion Ende Oktober aus Protest gegen das System in den Hungerstreik. "In diesem Jahr wird die Aktion in Russland, wie bereits in den letzten Jahren, unter dem Vorwand von Corona-Beschränkungen verboten. Dennoch findet die Gedenkveranstaltung weltweit in Hunderten Städten statt – von Paris bis New York und nun auch in Dresden."

Verein unterstützt russische Emigranten in Deutschland

Der Verein Russischsprachige Demokratinnen und Demokraten hat sich zum Ziel gesetzt, Emigranten bei ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft zu unterstützen. "Mit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine wanderten etwa eine Million Menschen aus Russland aus. Ein großer Teil von ihnen landete in Deutschland und Sachsen. Dies ist die erste demokratische Welle der russischen Emigration seit vielen Jahren", heißt es auf der Webseite des Vereins. 

Neben Menschen aus der Kommunalpolitik verließen auch Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Russland. "Die Emigrantinnen und Emigranten dieser Welle verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Widerstand gegen das autoritäre System. In dieser Konfrontation haben sie bewährte Überzeugungen und einzigartige Kompetenzen erworben", so der Verein auf seiner Webseite.

Quelle: © dpa-infocom, dpa:241018-930-263840/1

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