19.10.2024
Falschinformationen über Mpox: Risiken und Herausforderungen der Aufklärung

Desinformation: Wie sich Fake News über Mpox verbreiten

In den letzten Monaten hat die Verbreitung von Falschinformationen über Mpox, ehemals bekannt als Affenpocken, in sozialen Medien zugenommen. Diese Desinformation erinnert stark an die Muster, die während der Covid-19-Pandemie aufgetreten sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund eines Anstiegs von Mpox-Fällen in Afrika eine gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite ausgerufen. Dies hat in verschiedenen Ecken des Internets zu einer Welle von Spekulationen und Falschbehauptungen geführt.

Die Rolle der sozialen Medien

Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter), TikTok und Telegram haben sich als Nährboden für die Verbreitung von Fake News über Mpox erwiesen. Miro Dittrich vom Center für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas) hat festgestellt, dass die Begriffe „Affenpocken“ und „Mpox“ in den von ihnen untersuchten Telegram-Kanälen und -Gruppen stark zugenommen haben. Diese Kanäle sind oft mit rechtsextremen und verschwörungsideologischen Inhalten verbunden.

Falschinformationen über die WHO

Eine der häufigsten Falschbehauptungen ist, dass die WHO Regierungen aufgefordert habe, sich auf erneute Mega-Lockdowns vorzubereiten. Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern auch irreführend, da die WHO keine Autorität hat, solche Anordnungen zu erlassen. Laut WHO-Sprecher Tarik Jasarevic haben nur die einzelnen Länder die Souveränität, Entscheidungen über Gesundheitsmaßnahmen zu treffen.

Übertragung und Ansteckung

Die Übertragungswege von Mpox unterscheiden sich erheblich von denen von Covid-19. Während Sars-Cov-2 hauptsächlich durch Atemtröpfchen übertragen wird, erfolgt die Übertragung von Mpox hauptsächlich durch engen Haut-zu-Haut-Kontakt. Dies umfasst intime Kontakte wie Geschlechtsverkehr, Umarmungen oder Massagen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat darauf hingewiesen, dass die Ansteckungsgefahr vor allem von infizierten Personen mit sichtbaren Hautsymptomen ausgeht.

Impfung und öffentliche Wahrnehmung

Die Diskussion um Impfungen gegen Mpox hat ebenfalls an Fahrt gewonnen. Impfgegner nutzen die Situation, um ihre Thesen zu verbreiten, und viele Menschen, die während der Covid-19-Pandemie gegen Impfungen waren, scheinen auch Mpox-Impfungen abzulehnen. Dittrich weist darauf hin, dass viele Impfgegner nicht wirklich an den medizinischen Aspekten interessiert sind, sondern vielmehr an der Kontrolle durch den Staat und an der Leugnung von Viren im Allgemeinen.

Stigmatisierung und gesellschaftliche Auswirkungen

Ein weiteres Problem ist die Stigmatisierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen. Falschinformationen, die Mpox als eine Krankheit darstellen, die ausschließlich unter homosexuellen Männern verbreitet wird, können zu Diskriminierung und Vorurteilen führen. Tatsächlich kann Mpox jedoch jeden betreffen, unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung. In Afrika sind auch viele Frauen und Kinder betroffen, was die Gefahren und die Notwendigkeit von Impfungen in diesen Regionen unterstreicht.

Fazit

Die Verbreitung von Desinformation über Mpox ist ein ernstes Problem, das die öffentliche Gesundheit gefährden kann. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Fakten informiert wird, um Ängste und Vorurteile abzubauen. Die Rolle der sozialen Medien in der Verbreitung von Falschinformationen muss kritisch betrachtet werden, und es ist entscheidend, dass die Menschen lernen, Informationen zu hinterfragen und verlässliche Quellen zu nutzen.

Die WHO und andere Gesundheitsorganisationen arbeiten daran, die Öffentlichkeit über die Risiken und die Prävention von Mpox aufzuklären. In Anbetracht der aktuellen Situation ist es unerlässlich, dass die Menschen sich auf wissenschaftlich fundierte Informationen stützen und nicht auf die verführerischen, aber irreführenden Narrative, die in sozialen Medien verbreitet werden.

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