Die geplante Batterierecyclinganlage des südkoreanischen Unternehmens Sungeel in Gera-Cretzschwitz sorgt weiterhin für Diskussionen. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Thüringen, berichtete, sehen die Gegner des Projekts die Onlinekonsultation, die im Februar 2025 startete, als Vorteil für den Investor. Christian Sattler von der Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz kritisierte, dass der Antragsteller sich so nicht mehr den kritischen Fragen stellen müsse und der Dialog fehle. Die Bürgerinitiative will die Anlage weiterhin verhindern.
Sungeel plant, in Gera alte Batterien zu zerlegen und für die Weiterverarbeitung vorzubereiten. Laut der Webseite der Stadt Gera sollen mehrere Millionen Euro investiert und 100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Unternehmen betont die Umweltverträglichkeit des Verfahrens und die Einhaltung aller Immissionsrichtwerte. Abwasser werde gesondert gesammelt und entsorgt, und es seien umfangreiche Brandschutzmaßnahmen geplant.
Die Bürgerinitiative äußert jedoch Bedenken hinsichtlich Brandschutz, Umweltverträglichkeit und Verkehrskonzept. Wie vom MDR berichtet, konnten bei den vorangegangenen Diskussionsterminen im November 2024 viele der über 7.000 Einwendungen nicht behandelt werden. Der Großteil der Einwendungen stammt laut Landesamt für Umwelt und Bergbau von der Bürgerinitiative. Das Amt entschied daraufhin, die Konsultation online fortzuführen. Sattler kritisierte diesen Schritt und bezeichnete die sechswöchige Online-Konsultation als "Ping-Pong-Spiel" mit Sungeel. Er hätte einen längeren direkten Austausch bevorzugt.
Sungeel hingegen begrüßt die digitale Fortführung. Wie die Zeit berichtete, erklärte Geschäftsführer Wonyoung Kang, dass dieser Weg eine breite Beteiligung ermögliche und Menschen ortsunabhängig teilnehmen könnten. Die Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz führt auf ihrer Webseite weitere Bedenken auf, darunter die Sorge um die Langzeitfolgen für Gesundheit und Umwelt sowie die Frage nach der tatsächlichen Wertschöpfung vor Ort. Sie verweist auf Vorfälle in Ungarn, wo Sungeel bereits Anlagen betrieben hat. Auch eine Petition auf openpetition.de fordert die Klärung offener Fragen und eine umfassende Prüfung der Risiken.
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