17.2.2025
Grippe-Welle überfordert Kinderkliniken
Anstieg schwerer Grippefälle belastet Kinderkliniken in Deutschland 2025

Anstieg schwerer Grippefälle belastet Kinderkliniken in Deutschland 2025

Die Zahl schwerer Grippefälle bei Kindern in Deutschland ist seit Jahresbeginn 2025 deutlich angestiegen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, verzeichneten große Kinderkliniken Anfang Februar rund fünfmal so viele Grippefälle wie noch Anfang Januar. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) stellte diese Zahlen zur Verfügung, aktuellere Daten von 65 Kliniken liegen derzeit noch nicht vor.

DGPI-Vorsitzender Tobias Tenenbaum, Chefarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Sana Klinikums Lichtenberg in Berlin, bestätigte gegenüber der dpa: „In diesem Jahr ist die Grippewelle relativ stark“. Oft sei die ganze Familie betroffen. Tenenbaum betonte, die Lage sei zwar nicht dramatisch, aber die Kliniken seien stark ausgelastet: „Es ist aber auf jeden Fall sehr viel zu tun.“

Betroffen sind laut Tenenbaum sowohl jüngere als auch ältere Kinder, der Schwerpunkt liege jedoch bei Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren. Diese Beobachtung deckt sich mit den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI), das laut der Frankfurter Rundschau bereits in der Vorwoche von einer ungewöhnlich hohen Zahl an Grippeinfektionen bei Schulkindern und Kleinkindern berichtet hatte, die infolgedessen im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Schwere Verläufe äußern sich laut Deutschlandfunk vor allem durch Lungenentzündung, schwere Bronchitis oder Fieberkrämpfe. Weniger bekannt sei, dass eine Influenza auch zu Muskelentzündungen, vor allem in den Waden, führen kann. „Die Kinder können dann nicht mehr so richtig laufen und haben Schmerzen“, erklärte Tenenbaum gegenüber der dpa. Betroffene Kinder müssten stationär aufgenommen werden. In seiner Berliner Klinik gebe es derzeit ungewöhnlich viele solcher Fälle, auch im Zusammenhang mit Fieberkrämpfen. Manche Kinder müssten sogar auf die Intensivstation verlegt werden.

Tenenbaum rät Eltern, beim Auftreten bestimmter Symptome ärztlichen Rat einzuholen: „Wenn das Kind schwer Luft kriegt, nicht mehr genug isst, das Fieber nach mehreren Tagen nicht runter geht oder der Allgemeinzustand sich verschlechtert, sollten sie auf jeden Fall zum Arzt“. Dieser könne im Zweifel eine Krankenhauseinweisung veranlassen. Wie die Dortmund-App berichtet, hätten einige der schwer erkrankten Kinder Vorerkrankungen wie Asthma. Prinzipiell könne es aber jeden treffen. Für gesunde Kinder gibt es in Deutschland keine allgemeine Grippe-Impfempfehlung. Bestimmten Risikogruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) jedoch bereits ab einem Alter von sechs Monaten eine Impfung gegen saisonale Influenza.

Positiv wertet Tenenbaum den relativ neuen RSV-Schutz (Respiratorisches Synzytial-Virus) für Neugeborene und Säuglinge, den die Stiko seit dem vergangenen Jahr empfiehlt. Die RSV-Welle sei deutlich kleiner als in den Vorjahren. „Die Immunisierung wird sehr gut angenommen“, so Tenenbaum gegenüber der dpa.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/17/kinderkliniken-melden-anstieg-schwerer-grippefaelle

https://www.deutschlandfunk.de/kinderkliniken-melden-anstieg-schwerer-grippefaelle-100.html

https://www.fr.de/wissen/kinderkliniken-melden-anstieg-schwerer-grippefaelle-zr-93575789.html

https://www.dortmund-app.de/news/aktuelles-aus-deutschland-und-der-welt/kinderkliniken-melden-anstieg-schwerer-grippefaelle

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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