October 1, 2024
Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen: 110 Maßnahmen für eine sichere Zukunft

Klimaanpassungsstrategie: NRW setzt auf 110 Maßnahmen gegen Folgen des Klimawandels

Nordrhein-Westfalen rüstet sich für die Herausforderungen des Klimawandels. Mit einer neuen Strategie, die 110 Maßnahmen umfasst, will das Bundesland bis 2029 die menschliche Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur schützen und gleichzeitig die Lebensqualität erhöhen. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

„Wir brauchen einen ambitionierten Klimaschutz und eine ambitionierte Vorsorgepolitik, um uns gegen die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen zu wappnen“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne). Die neue Klimaanpassungsstrategie ziele darauf ab, auf die zunehmenden klimatischen Herausforderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zu reagieren, so Krischer weiter.

Die geplanten Maßnahmen gliedern sich in 16 Bereiche, wobei der Schwerpunkt auf dem Schutz vor Hochwasser und Hitze liegt.

Begrünung in Städten und mehr Wald

„Es geht von der Wasserwirtschaft über die Landwirtschaft und den Katastrophenschutz bis hin zur städtischen Entwicklung“, erklärte Krischer. Geplant sind beispielsweise Begrünungsmaßnahmen in den Städten, wie Gründächer auf Wartehallen oder sogenannte Grüngleise im öffentlichen Nahverkehr. Zudem soll die Finanzierung öffentlicher Trinkwasserbrunnen verbessert werden.

Darüber hinaus sollen bestehende Waldflächen erhalten und historische sowie potenzielle Moorflächen wiederhergestellt werden. Diese Maßnahmen dienen dazu, Wasser aufzufangen und so Überschwemmungen zu reduzieren. Auch Straßen und Schienen sollen besser vor Hochwasser und Schwemmmaterial geschützt werden. „Wir haben immer mehr Wetterextreme, auch in Nordrhein-Westfalen. Zur Jahreswende hatten wir auch hier ein extremes Hochwasser. Damit müssen wir auch künftig rechnen und angemessen reagieren“, sagte Krischer.

Bessere Aufklärung der Bevölkerung

Um auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet zu sein, soll der Katastrophenschutz durch gezielte Übungen verstärkt auf Extremwetterlagen eingestellt werden. Auch grenzüberschreitende Kooperationen mit den Nachbarstaaten sollen in diesem Bereich ausgebaut werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Strategie ist die Aufklärung der Bevölkerung. Geplant ist der Ausbau von Bildungsangeboten zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung. Für Kindertagesstätten und Schulen sollen spezifische Bildungsmodule entwickelt werden.

„Klimaschutz ist wichtig. Das ist die Menschheitsaufgabe und auch zentrales Thema der Landesregierung. Wir wollen bis 2045 klimaneutral werden. Aber wir müssen auch dort handeln, wo die Folgen der Klimakrise spürbar sind und zu Auswirkungen führen“, betonte Krischer. Für die Umsetzung der Maßnahmen sollen alle Ressorts zusammenarbeiten. Die Strategie selbst wurde von allen zwölf Landesministerien gemeinsam erarbeitet.

© dpa-infocom, dpa:241001-930-248542/2

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