7.11.2024
Klimaprozess in Essen Geständnis zum Auftakt

Am Essener Landgericht: Prozess gegen 21-jährigen Klimaaktivisten eröffnet

Vor dem Essener Landgericht hat der Prozess gegen einen 21-jährigen Klimaaktivisten aus Bottrop begonnen. Wie die Zeit und die Süddeutsche Zeitung berichten, wird ihm die Beteiligung an über 20 Protestaktionen in verschiedenen deutschen Städten vorgeworfen. Darunter fallen Straßenblockaden durch Festkleben und das Besprühen von Gebäuden mit Farbe.

Flughafen Düsseldorf lahmgelegt

Ein zentraler Anklagepunkt ist die Blockade des Düsseldorfer Flughafens im vergangenen Sommer. Der Angeklagte soll sich zusammen mit anderen Mitgliedern der "Letzten Generation" auf der Landebahn festgeklebt und so den Flugverkehr für etwa drei Stunden lahmgelegt haben. Dies geht aus Berichten der WAZ und der Westdeutschen Zeitung hervor.

Geständnis zum Prozessauftakt

Der 21-Jährige räumte die Taten zum Prozessauftakt ein. Zur Flughafenblockade erklärte er laut Stern, man habe sich wie "David gegen Goliath" gefühlt und geglaubt, etwas Großes zu bewirken. Er betonte den friedlichen Charakter des Protests und die Motivation, die Zerstörung der Zukunft zu verhindern. Die Aktivisten hätten lediglich ihre Körper als Mittel des Widerstands eingesetzt.

Vorläufige Einschätzung: Keine Haftstrafe

Nach vorläufiger Einschätzung des Gerichts muss der Angeklagte keine Gefängnisstrafe befürchten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die dpa meldet, lautet die Anklage auf Nötigung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Die weiteren Anklagepunkte

Neben der Flughafenblockade werden dem 21-Jährigen weitere 21 Protestaktionen zur Last gelegt. Details zu diesen Aktionen wurden im bisherigen Prozessverlauf noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich um ähnliche Formen des zivilen Ungehorsams handelt, wie sie die "Letzte Generation" üblicherweise praktiziert.

Ausblick auf den weiteren Prozessverlauf

Der Prozess wird in den kommenden Tagen fortgesetzt. Es bleibt abzuwarten, welche Zeugen gehört werden und welche Beweismittel das Gericht in seine Entscheidung einfließen lässt. Die öffentliche Aufmerksamkeit für den Prozess ist groß, da er die gesellschaftliche Debatte um Klimaaktivismus und die Grenzen des zivilen Ungehorsams erneut befeuert.

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