Im Jahr 2024 wurde in Deutschland so viel Falschgeld aus dem Verkehr gezogen wie seit 2017 nicht mehr. Wie die Deutsche Bundesbank berichtet, wurden 72.413 gefälschte Banknoten sichergestellt, ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch von 2022 auf 2023 hatte es bereits einen ähnlichen Anstieg gegeben. Dieser Trend bestätigt sich auch auf europäischer Ebene: Die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten stieg im Jahresvergleich um 18,6 Prozent auf 554.000, wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtet.
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Falschgeldzahlen ist sogenanntes „Movie Money“ oder „Prop copy“, welches eigentlich als Spielgeld oder Filmrequisite gedacht ist. Wie die Tagesschau berichtet, machen sich Kriminelle diese im Internet erhältlichen, echt aussehenden Scheine zunutze. In Deutschland machen diese Blüten, vor allem 10- und 20-Euro-Scheine, fast ein Fünftel (17 Prozent) aller sichergestellten Fälschungen aus.
Trotz des Anstiegs der Fallzahlen betont Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank zuständig für Bargeld, dass die Qualität der Fälschungen nicht besser geworden sei. „Die meist primitiven Fälschungen sind eindeutig als solche erkennbar“, wird Balz in der Zeit (dpa) zitiert. Auch die Bundesbank selbst bestätigt in einer Pressemitteilung, dass ein Großteil der Fälschungen leicht als solche zu erkennen sei, da sie keinerlei Sicherheitsmerkmale aufweisen. Die Bundesbank rät daher weiterhin zur Prüfung von Banknoten nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“.
Obwohl die Anzahl der Fälschungen zunahm, sank die Schadenssumme in Deutschland von 5,1 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 4,5 Millionen Euro im Jahr 2024. Dies liegt daran, dass im vergangenen Jahr weniger gefälschte 200- und 500-Euro-Scheine im Umlauf waren, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet. In Europa hingegen stieg der Schaden durch Falschgeld von 25 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro an. Trotz des Rückgangs der Schadenssumme in Deutschland, handelt es sich laut Zeit (dpa) um die vierthöchste Summe der vergangenen 20 Jahre.
Die Bundesbank sieht für den Einzelnen weiterhin ein geringes Risiko, Falschgeld zu erhalten. Im Jahr 2024 entfielen im Schnitt neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner in Deutschland, europaweit waren es 16 je 10.000 Einwohner. Wie MarketScreener berichtet, wird Falschgeld nicht ersetzt, der Empfänger bleibt auf dem Schaden sitzen. Die Bundesbank warnt davor, die falschen Scheine weiterzugeben, da dies eine Straftat darstellt. Gefälschte Banknoten sollten stattdessen bei der Bundesbank oder der Polizei abgegeben werden.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/21/deutlich-mehr-falschgeld-qualitaet-nicht-besser-geworden
https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/erneut-mehr-falschgeld-in-deutschland-951798
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/falschgeld-bargeld-banknoten-bundesbank-100.html
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.geldfaelscher-in-deutschland-deutlich-mehr-falschgeld-sichergestellt.000c0251-4dca-4c98-93e0-ba164acd297e.html